Unterschutzstellung: Verordnung des Landkreises Freiberg vom 11.06.1997
Gemarkung: Frauenstein
Größe: ca. 2 ha
Lage: 150 m nördlich Frauenstein, nordwestlich an Burgmauer angrenzend
Kurzbeschreibung: Schloss und Burgruine Frauenstein wurden auf einem Granitporphyr-Zug errichtet, der hier – wie auch an anderen Stellen auf seinem ca. 17 km langen Verlauf zwischen Nassau und Dippoldiswalde – als felsiger Höhenrücken in Erscheinung tritt. Das FND befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem vergleichsweise nährstoffarmen Granitporphyr und dem angrenzenden Gneis. Vermutlich führen Kalkmörtel-Auswaschungen zu einer etwas besseren Basenversorgung der Waldböden unterhalb der aufragenden Burggemäuer.
Beim Frauensteiner Park handelt es sich um einen Teil der sog. „Bürgerfichten“, die früher ein Teil des Frauensteiner Gemeindelandes (der Allmende) gewesen waren. Vermutlich im 19. Jahrhundert wurde ein Teil davon in einen Landschaftspark umgewandelt, der seither weitgehend natürlicher Entwicklung überlassen blieb. Daraus hervorgegangen ist ein sehr naturnaher Buchen-Mischwald mit Berg-Ahorn, Esche und Berg-Ulme. Durch das auch hier grassierende Ulmensterben sind größere Lichtungsbereiche mit einer üppigen Strauchschicht (u.a. Hirsch-Holunder, Faulbaum, Schneeball, Heckenkirsche, Weißdorn und Baum-Naturverjüngung) entstanden.
Charakteristisch ist die Frühblüherflora: Busch-Windröschen, Moschusblümchen, Goldnessel, Gefleckte Taubnessel, Schattenblümchen, Weiße Pestwurz, Bingelkraut, Christophskraut und andere. Zwei nichtheimische, hier aber besonders häufige Kulturfolger sind Brauner Storchschnabel sowie Süßdolde. Ebenfalls zu den sogenannten „Schlossbergpflanzen“, die möglicherweise von den vermuteten Kalkmörtel-Auswaschungen der historischen Gemäuer profitieren, gehört auch die heimische auch die heimische Türkenbund-Lilie mit ihrem umfangreichen und auffälligen Bestand am Frauensteiner Schlossberg.
Das Gebiet ist von zahlreichen Wanderwegen und Pfaden durchzogen, von den Frauensteinern recht häufig genutzt.
Quelle: Manuskript von Dr. Werner Ernst, Kleinbobritzsch