Zustand 2021: noch existent und relativ vital – umgebende Fichtenbestände größtenteils nach Borkenkäferkalamität abgeholzt, weitere Fällungen in der Nähe wahrscheinlich -> Naturdenkmal muss unbedingt gekennzeichnet werden!
Kurzwürdigung zur Beantragung als Naturdenkmal (2010):
Picea abies
Noch vor etwa 200 Jahren war das Schilfbachtal, ca. 2 km südöstlich von Falkenhain, durch den recht intensiven Bergbau im benachbarten Revier Hegelshöhe gekennzeichnet. Im Talgrund standen mehrere Gebäude, die der Erzaufarbereitung, sicherlich aber auch als (vorübergehende) Wohnunterkünfte dienten. Nach Aufgabe des Zinnförderung wurden Teile des Schilfbachtales aufgeforstet, weite Bereiche der Talaue aber auch der Sukzession überlassen. Daraus hat sich ein besonders reizvolles Mosaik entwickelt, unter anderem mit wertvollen Wiesenresten (zwei Flächennaturdenkmale) sowie naturnahen Bachauewäldern. Das Schilfbachtal ist daher auch Bestandteil des FFH-Gebiete Müglitztal 043E und wurde in der Vergangenheit auch schon als Naturschutzgebiet vorgeschlagen.
Eingebettet in dieses Mosaik sind auch einige sehr beachtliche alte Fichten, die möglicherweise noch auf die Endphase des Bergbaus Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgehen. Zur Unterschutzstellung vorgesehen ist die vermutlich größte der Fichten (Höhe > 40 m) mitsamt ihrer beiden unmittelbaren, nicht ganz so großen Nachbarn. die Baumgruppe wächst auf einem kleinen Plateau aus großen Granitporphyrblöcken (ehemaliges Bergbaugebäude?) unmittelbar am linken Bachufer, etwa auf halber Strecke zwischen den beiden FND.
Alle drei Bäume erscheinen vollkommen vital und ohne jegliche erkennbaren Schäden. Die gute Wasserversorgung trägt sicher entscheidend zum hervorragenden Wuchs bei.
ND-Nr.: wrk138
Gemarkung: Johnsbach
Flurstück: 565
Koordinaten: 50.809985 / 13.760693 (Gauss-Krüger: 5412787 / 5631231)
Umfang: 2,50 – 3,30 m
Höhe: 40 m
Erlebniswert: unauffällig im Wald verborgen; vorbeiführender Waldweg kaum noch genutzt bzw. nutzbar, Wanderweg auf der anderen Bachseite in 50 m Entfernung
Naturschutzwert: Erhöhung des Strukturreichtums
Pflege: nicht notwendig