Jetzt geht es um die Zukunft unserer Ernährung: Derzeit entsteht ein neues europäisches Saatgut-Recht. Die bisherigen Regelungen, die in den 1960er Jahren eingeführt wurden, fördern Saatgut, das für die industrielle Landwirtschaft entwickelt wurde. Saatgut, das zusammen mit schädlichen Pestiziden und Kunstdüngern verkauft und in Monokulturen angebaut werden kann. Diese Wirtschaftsweise zerstört Stück für Stück unsere Lebensgrundlagen. Trotz allem drängt die Agrar-Industrie darauf, die aktuellen Gesetze noch weiter zu verschärfen und die Vielfalt zu verbieten. Das macht sowohl unser Saatgut als auch unser Lebensmittelsystem noch einförmiger. Wir brauchen keine Einfalt, wir brauchen Vielfalt! Wir brauchen Saatgutgesetze, die unser Recht auf gesunde, vielfältige und schmackhafte Lebensmittel sichern! Die Gesetze müssen die Vielfalt auf den Feldern und in den Gärten fördern! Sie müssen lokale Sorten unterstützen und die Rechte der Bäuerinnen und Bauern respektieren!
Unsere Forderungen
Die Europäische Kommission hat im Juli 2023 einen Vorschlag zum neuen EU-Saatgutrecht vorgelegt. Dieser bedroht die Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt massiv. Er missachtet das völkerrechtlich verankerte Recht der Bäuerinnen und Bauern, ihr eigenes Saatgut zu ernten, zu verwenden, zu tauschen und zu verkaufen. Das ist inakzeptabel.
Wir fordern das Europäische Parlament und die Landwirtschaftsminister:innen auf, den Vorschlag für das EU-Saatgutrecht zu überarbeiten. Wir brauchen eine Gesetzgebung, die die legale Weitergabe von vielfältigem Saatgut ermöglicht, die biologische Kulturpflanzenvielfalt fördert, die Rechte der Bäuerinnen und Bauern respektiert und die Grundlage für ein nachhaltiges, widerstandsfähiges und vielfältiges Lebensmittelsystem schafft:
- Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der lokal angepassten Kulturpflanzenvielfalt muss in den europäischen Saatgut-Gesetzen oberste Priorität haben.
- Völkerrecht sichern: Ernte, Weitergabe, Tausch und Verkauf von eigenem Saatgut müssen für Bäuer:innen und Gärtner:innen weiterhin legal möglich sein.
- Die Vermarktung von vielfältigen und lokal angepassten Sorten durch regionale Saatgut-Produzent:innen muss erleichtert werden.
- Neu zugelassene Sorten dürfen nicht von Pestiziden oder synthetischen Düngemitteln abhängig sein.
Fordern Sie mit Ihrer Unterschrift die EU-Entscheidungsträger:innen auf, dem Druck der Agrar-Industrie nicht nachzugeben, sondern die Kulturpflanzen-Vielfalt zu schützen und zu fördern. – Jetzt unterzeichnen!
Die Petition wird unterstützt von:
- Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (DE)
- ARCHE NOAH (AT)
- ASEED – Action for Solidarity Environment Equality and Diversity (NL)
- BioForum (BE)
- Biovrt – u skladu s prirodom (HR)
- Boerenforum (BE)
- Bond Beter Leefmilieu (BE)
- Broederlijk Delen (BE)
- Demeter Österreich (AT)
- DIE UMWELTBERATUNG (AT)
- Dreschflegel e.V. (DE)
- Fundación Entretantos (ES)
- Iniciativa Semínkovna (CZ)
- Interessengemeinschaft Nachbau (DE)
- Lebende Samen e.V. Darmstadt (DE)
- Maadjas (EE)
- Permakultura (CS) (CZ)
- ProSpecieRara Deutschland (DE)
- Red de Semillas „Resembrando e Intercambiando“ (ES)
- Rete Semi Rurali (IT)
- RMRM – Réseau Meuse-Rhin-Moselle (Greater Region, Benelux)
- SEED – Som fir d’Erhalen an d’Entwécklung vun der Diversitéit (LU)
- Slow Food Österreich (AT)
- Solidagro (BE)
- Velt (BE)
- Vitale Rassen (BE)
- Voedsel Anders (BE)
- Voedsel Anders Nederland (NL)
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