LEADER-gefördertes Projekt soll auch Umweltbildner zur künftigen Vermittlung gewinnen
Das Osterzgebirge ist mit einer reichhaltigen Naturausstattung und biologischen Vielfalt gesegnet. Die Geschichte der Region hat die Kulturlandschaft und die Lebensräume geprägt. Diese wurden und werden von menschlichen Tätigkeiten (Landwirtschaft, Verkehr, Industrie, Nichtnutzung) und vom Klimawandel beeinflusst, so dass Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensstätten bedroht sind.
Umso wichtiger ist es, diese Zusammenhänge der einheimischen Bevölkerung zu vermitteln, so dass ein schonender Umgang mit Ressourcen und der Naturausstattung in den eigenen Lebensstil übergeht. Ein wichtiges Instrument ist die Umweltbildung, beginnend in den frühesten Kinderjahren und fortgeführt bis zum Rentenalter. Dementsprechend umfangreich und vielfältig müssen die Umweltbildungsangebote sein, um die verschiedenen Zielgruppen angemessen bedienen zu können.
Dem Zitat des Verhaltensforschers Konrad Lorenz folgend „Man liebt nur, was man kennt und man schützt nur, was man liebt“, möchten wir als Naturschutzstation Osterzgebirge innerhalb der Projektlaufzeit vom 1.1.2023 – 31.12.2024 mindestens sechs zukunftsfähige „Umweltbildungspakete“ zu den Themen Kulturlandschaft, Bergwiesen und Wald entwickeln und erproben.
Ein solches Paket besteht einerseits aus der Konzeption einer umweltpädagogischen Veranstaltung und andererseits aus den dazugehörigen Materialien zur Durchführung. Damit möchten wir Ehrenamtliche oder auch Studenten und FÖJler (Freiwilliges Ökologisches Jahr) mit Fachvorkenntnissen befähigen, Umweltbildungsveranstaltungen selbständig durchzuführen und somit auch kurzfristig auf Nachfragen reagieren zu können.
Die Konzepte vereinen Naturerleben zum einen sowie Wissensvermittlung und nachhaltige Nutzung zum anderen und werden zum Teil mit praktischen Naturschutzaktionen kombiniert.
Wir werden also Natur entdecken, erleben und schützen auf vielen Wegen.
Geschichtlicher Hintergrund zum Naturraum Osterzgebirge
Vom einstmals noch im 10./11. Jh. vorherrschenden dunklen undurchdringlichen Waldgebirge (Miriquidi) sind nur ca. 25 % übrig geblieben, wobei die Nadelbaumarten (Fichte und Kiefer) dominieren. Der größte Teil mit 75% wurde seit Mitte des 12. Jh. mit Beginn der bäuerlichen und bergbaulichen Tätigkeiten gerodet. Es entstanden ausgedehnte Siedlungen, Acker- und Wiesenflächen. Die heute noch vorhandenen, artenreichen Streuobstwiesen, Bergwiesen und Steinrücken sind Zeitzeugen dieser Tätigkeiten, beherbergen einen einzigartigen Artenreichtum und sind deshalb auch unbedingt schützenswert sowie nach § 21 SächsNatSchG streng geschützt. Nach 1900 wurden entlang von Handelswegen Obstbäume als Verpflegungsmöglichkeit gepflanzt. Auch diese sind zum Teil nach § 28 BNatSchG als Naturdenkmal geschützt.
Anika Wilke & Antje Lindner (Projektmanagerinnen)
Weitere Details und den Kontakt der Ansprechpartnerinnen finden Sie auf diesen Seiten.
Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.
Projekt zur Entwicklung von Umweltbildungsangeboten startet auf Naturschutzstation Osterzgebirge