Kürzlich bekamen sie Besuch: Haselmäuse, versteckt in ihren Schlafkästen in Wäldern des Raumes Altenberg. Mitarbeiter des Forstbezirks Bärenfels (Staatsbetrieb Sachsenforst) und unserer Naturschutzstation sichteten etwa 60 Haselmaus-Kästen, die vor wenigen Jahren in passenden Lebensräumen ausgehängt worden waren. Grund dafür ist die Erforschung der seltenen Haselmäuse, die andernorts gar nicht mehr zu finden sind. Sie brauchen Gebüsche, strukturreiche Waldränder mit Unterholz und ein Nahrungsangebot aus Nüssen und Beeren. Und natürlich Versteckmöglichkeiten, denn Haselmäuse haben viele tierische Feinde.
Und tatsächlich: Hier gibt es sie! Die angetroffenen Haselmäuse wurden von den Expert*innen gewogen und untersucht. Bald erwarten die Haselmäuse Nachwuchs, dann dürfen sie nicht mehr gestört werden. Geboren in kugeligen Nestern aus Gras und Laub werden hoffentlich viele neue, rot-bräunliche Haselmäuse die Wälder bereichern. Die Ergebnisse aus der regelmäßig durchgeführten Feldforschung werden über Jahre gesammelt und den Naturschutzbehörden übermittelt.
Bei der Forschungsarbeit zeigten sich auch andere Bewohner, die die ausgebrachten Haselmauskästen schätzen: Hummel- und Wespenvölker, Insekten aller Art und sogar Fledermäuse. Ein geschütztes Plätzchen im Wald ist eben heiß begehrt.
Übrigens: Haselmäuse sind keine „echten“ Mäuse, sondern Bilche, also eher mit Siebenschläfern verwandt.
Von Hasel- und Fledermäusen auf Naturschutzstation Osterzgebirge