Natur im Osterzgebirge

Hochwasserbetonmauer Waldbärenburg

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Nach dem Müglitztal bei Lauenstein, dem Prießnitztal zwischen Johnsbauch und Glashütte sowie dem Pöbeltal oberhalb von Schmiedeberg soll jetzt die Rote Weißeritz zwischen Schellerhau und Waldbärenburg verdammt werden. Nach dem Hochwasser 2002 wurden unter hohem politischem und damit Zeit-Druck für die Täler des Ost-Erzgebirges sogenannte Hochwasserschutzkonzepte erarbeitet – faktisch am Fließband, auf der Basis fragwürdiger Computermodellierungen und nahezu ausschließlich auf teure bautechnische Maßnahmen fixiert. Nach dieser Wasserbau-Logik sind nur riesig große Rückhaltebecken in der Lage, die zwei- dreimal im Jahrhundert auftretenden Extremniederschläge zurückzuhalten.

Kein oder allenfalls untergeordnetes Thema ist die hochwassergerechte Umgestaltung der Siedlungen in den Tallagen – den Bächen und Flüssen (viel) mehr Raum geben, z.B. zulasten von Straßen und anderen Versiegelungsflächen. Im Tal der Roten Weißeritz drängt sich geradezu auf, die Breite der B170 wieder zu reduzieren, zugunsten des Fließgewässers. Die Straße wurde bis 2007 (vor allem auch nach dem Hochwasser!) immer mehr verbreitert, um die bis zu 3000 Transit-Lkw aufzunehmen, die sich vor dem Autobahnbau damals hier stauten.

Stattdessen nun also die Planung für einen neuen Hochwasserdamm. Anders als die sonst üblichen Schüttdämme will die Landestalsperrenverwaltung oberhalb von Waldbärenburg jedoch eine 39 m hohe Betonmauer ins Weißeritztal setzen.

2016 erfolgte die erste Auslegung der Planunterlagen – das Grüne Blätt’l berichtete.Zu dem Vorhaben gab unter anderem die Grüne Liga Sachsen eine Stellungnahme ab. Ein Beispiel für eine private Einwendung gegen das Dammbauvorhaben gibt es hier.

Im Sommer 2020 gab es eine erneute öffentliche Auslegung von überarbeiteten Planunterlagen, und und bis 8. Oktober erneut die Möglichkeit für Stellungnahmen und Einwendungen. Die Grüne Liga Osterzgebirge bekräftigte ihre Kritik an dem Vorhaben mit einer aktuellen Stellungnahme.

 
 
 

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