Natur im Osterzgebirge

Heulagerrückblick 2019

Anitas Heulager-Rückblick:

Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll. Vielleicht so: „Alle Jahre wieder …“ oder „Einmal im Jahr …“. Ja, ungefähr so könnte es passen.

Für uns gehört das Heulager seit Jahren unbedingt dazu. Für ein oder zwei Wochen im Sommer tickt die Zeit ein wenig langsamer, bewegen sich viele interessante, bunte und zum Teil auch großstadtmüde Individuen mit oder ohne Kinder, mit oder ohne „Meise“, mit Rechen und Sensen durch die herrlich blühende Natur des Bielatales und machen all das, was sie ansonsten wahrscheinlich selten oder gar nicht tun: Heu wenden, Wiesen mähen, Tonnen von Abwasch per Hand bewältigen, Holz hacken fürs abendliche Lagerfeuer, hunderte von Knoblauchzehen schälen für Gundas legendäre Heulagerküche, Heuballen rollen, in altersgemischten Mannschaften von 5 bis 75 Völkerball spielen, sich in eiskaltes Bielawasser werfen, am Abend die abenteuerlichsten Weltanschauungen sich gegenseitig kundtun, schlammnasses Gras mit Planen aus Feuchtwiesen ziehen, Steine schleifen usw.

In diesem Jahr haben wir sogar Fichtenharzsalbe gekocht, Steinskulpturen gebaut, langweilige Klamotten gebatikt und Heuballen um die Wette gerollt. Unzählige Kuchenstücke, Suppentellerfüllungen, Salatberge und Dessertschüsselinhalte sind in hungrigen Mägen verschwunden, und nasse Handtücher flatterten neben Windeln im Sommerwind.

Jedes jahr freuen wir uns auf die „Heulagerer“, auf bekannte und neue Gesichter, aufs Singen am Lagerfeuer und interessante Weltanschauungen, heranwachsende Kinder, sinnvolles Tun in Gemeinschaft und auf köstliches Essen, von vielen Händen liebevoll zubereitet.

Bremsen und Zecken gehören auch dazu, aber die sieht man als Städter ja sonst eher selten. Unsere Kinder fühlen sich wohl hier und genießen es, mit neuen Spielkameraden die Welt zu entdecken, Blindschleichen zu streicheln, am Feuer zu kokeln und sich im Heu zu verstecken.

Wir kommen wieder, gerne und auch jedes Jahr.