Das Schilfbachtal gehörte früher zur Bergbaulandschaft Hegelshöhe. In Bachnähe befanden sich bis ins 19. Jahrhundert mehrere Gebäude, von deren Grundmauern nur noch grob behauene Porphyrblöcke im Wald zeugen. Erhalten geblieben sind jedoch einige Waldwiesen, die sich aufgrund ihrer isolierten Lage auch der Übernutzung durch DDR-Landwirtschaft entziehen konnten. In einem solchen Wiesenkomplex im mittleren Schilfbachtal gedeihen daher noch Arnika und Schwarzwurzel.
Die obere und größere der durch eine Steinrücke getrennten Wiesen ist eine magere Bergwiese, nach den Flurstücksbesitzern intern auch „Bobe-Wiese“ genannt. Über etliche Jahre hinweg unterstützte die Grüne Liga Osterzgebirge die Eigentümer bei der aufwendigen Heugewinnung. Inzwischen erfolgt auch hier die Pflege während des Heulagers. Die magere Bergwiese, unter anderem mit massenhaftem Vorkommen von Berg-Platterbse, ist in einem guten Zustand. Der kleine Schwarzwurzel-Bestand verharrt allerdings auf sehr niedrigem, wenige blühende Exemplare umfassenden Niveau. Offensichtlich spielt hier Wildverbiss eine arg begrenzende Rolle.
Die untere, kleinere Wiese beherbergt einen nennenswerten Arnika-Bestand, der sich durch die angepasste Pflege (meist mit Motorsense) gut entwickelt hat. Ob die zusätzlichen Arnika-Pflanzungen des Umweltzentrums Dresden nachhaltig Bestand haben werden, bleibt abzuwarten.
Generell gilt auch für die Schilfbachwiesen: Für die Kleintierfauna solcher isolierter Waldwiesen ist es vermutlich sehr problematisch, wenn die gesamte Fläche innerhalb weniger Tage gemäht und beräumt wird. Sie haben keine Ausweichmöglichkeiten auf benachbarte Wiesen. Insofern ist das Belassen von Blühinseln sehr wichtig!