Natur im Osterzgebirge

FND An der Grenze (am Haberfeld bei Fürstenwalde)

Foto: Frank Lochschmidt

Unterschutzstellung: Beschluss des Rates des Kreises Dippoldiswalde vom 10.1.1990

Gemarkung: Fürstenwalde

Größe: ca. 1,9 ha

Lage: 2,6 km südöstlich Fürstenwalde, an der tschechischen Grenze

 

Kurzbeschreibung: Das Quellmoor des Schwarzbaches an der Landesgrenze blieb infolge seiner Randlage von den in der Umgebung bereits in den 1970er Jahren großflächig durchgeführten Entwässerungsmaßnahmen verschont. Der sehr gut erhaltene Biotopkomplex stellt eine überaus wertvolle Kombination verschiedener Vegetationseinheiten dar. Er umfasst Nieder- und Zwischenmoorbereiche mit Torfmoosen, Wollgras und Moosbeere, einen Moorbirkenwald mit kleinflächigen Moorgewässern sowie Komplexe von Feucht- und Bergwiesen mit Borstgrasrasen. Zu den zahlreichen hier vorkommenden, gefährdeten Pflanzen gehören auch Arnika, Fettkraut, Großer Klappertopf und Gefleckte Kuckucksblume.

Als Lebensraum gefährdeter Vogel-, Reptilien- und Insektenarten besitzt das 700 bis 720 m üNN gelegene Moorgebiet auch einen hohen zoologischen Wert. Vor dem großflächigen Zusammenbruch der erzgebirgischen Birkhuhn-Populationen galt dieser störungsarme Grenzraum als wichtiges Habitat dieser Art.

Im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts „Bergwiesen im Osterzgebirge“ wurden in dem zuvor lange Zeit brachgelegenen Gebiet zahlreiche Biotopgestaltungsmaßnahmen sowie die teilweise Wiederaufnahme aufwendiger Pflegemaßnahmen initiiert. Inzwischen ist das FND im 2015 erweiterten Naturschutzgebiet Grenzwiesen Fürstenau und Fürstenwalde aufgegangen.

Hier, am „Schwarzen Kreuz“ quert die Alte Dresden-Teplitzer Poststraße als – heute wieder recht beliebter – Wanderpfad die Staatsgrenze.

Pflege und Entwicklung: störungsarme Erhaltung; Sicherung der Wasserführung; naturschutzgerechte Grünlandpflege

 

Quelle: Staatliches Umweltfachamt Radebeul (1998): Flächenhafte Naturdenkmale im Weißeritzkreis; Broschüre (Text ergänzt)