Natur im Osterzgebirge

ND Wacholder und Trauben-Eiche am Güttelberg Johnsbach

Zustand 2021: Nach den Dürrejahren 2017-2020 starke Trocknisschäden am Wacholder, Winter 2020/21 Lichtstellung durch Rückschnitt der Eiche

Kurzwürdigung zur Beantragung als Naturdenkmal (2010):

Juniperus communis, Quercus petraea

Unter den wenigen Wacholdersträuchern, die sich heute noch im Einzugsgebiet der Müglitz finden lassen (davon drei auf Johns­bacher Steinrücken) ist dieses ohne Frage der mächtigste und eindrucks­voll­ste. Das seltene Gehölz befindet sich in der Nähe des Weges vom Gründelbach/Birken­weg zum “Güttel­berg” genannten Hang nordwestlich von Johnsbach, einem von zahlreichen Steinrücken durchzogenen Wei­dekom­plex. Auf einer dieser Steinrüc­ken hat der große Wacholderstrauch   (Kronendurchmesser ca. 6 m, ca. 15 – 20 kriechende Stämmchen) überdauert. Trotz Wurzelschäden infolge auch heute noch praktizierter Mitbe­wei­dung der Steinrücke einerseits und zunehmender Beschattung andererseits zeigt er sich vital mit mehreren Nadeljahrgängen.

Die Konkurrenz der benachbarten Bäume dürfte dem lichtbedürftigen Wacholder aber den­noch künftig zunehmend Probleme bereiten. Der maßgebliche der “Konkurrenten” ist eine etwa 7 m daneben wachsende, weit ausladende Trauben-Eiche mit regelmäßiger Solitärbaum­krone (18 m Kronendurchmesser). In der Abwägung zwischen den Lichtbedürfnissen des Wacholders und dem Ästhetik der ausgesprochen formschönen Eiche ist Behutsamkeit vonnöten. Damit dies bei einem (oder mehreren) künftig unerlässlichen Pflege-Eingriffen entsprechend beachtet wird, sollen der Wacholder und die Trauben-Eiche gemeinsam als Naturdenkmal ausgewiesen werden.

Gemarkung: Johnsbach

Flurstück: 417

Koordinaten:  5410846 / 5633811

Umfang: dickstes Stämmchen des Wacholders 60 cm; Eiche 2 m

Höhe:  Wacholder 2 m; Eiche 15 m

Erlebniswert: Bestandteil der abwechslungsreichen Steinrückenlandschaft, nahegelegener Wirtschaftsweg nur selten von Wanderern genutzt; Eiche mit ziemlich auffälliger Krone

Gesundheitszustand: vital

Naturschutzwert: seltene Art (Wacholder – Rote Liste Sachsen: stark gefährdet), Sitzwarte für Greifvögel (Eiche)

Pflegebedarf: Zurückschneiden der benachbarten Vogel-Kirsche zwecks Lichtstellung des Wacholders, behutsame Reduzierung der den Wacholder am meisten bedrängenden Eichenzwiege; Vermeidung von Beweidungsschäden an den Wurzeln (konkrete Maßnahmen noch nicht festgelegt, da die Verhinderung konkurrierenden Gehölzaufwuchses durch Beweidung andererseits wichtig ist)

2010