Zustand 2021: weitgehend unverändert
Kurzwürdigung zur Beantragung als Naturdenkmal (2010):
Echte Wild-Birnen Pyrus pyraster sind in Sachsen selten und kommen nach Meinung einiger Experten im Ost-Erzgebirge gar nicht vor. Dessen ungeachtet schätzen die Einheimischen hier seit jeher ihre Holzbirnen.
Auch der markante Baum auf einem Hufenstreifen zwischen zwei Steinrücken südlich von Falkenhain (100 m unterhalb der “Alten Dresdner Straße”, 2 km südlich von Schenkens Höhe) ist mit einiger Wahrscheinlichkeit keine “ganz echte” Wildbirne im strengen biologischen Sinne, auch wenn die eiförmigen Früchte kaum 4 cm Länge erreichen. Die nur wenig ausgebildeten, arttypischen Dornen sprechen für einen wildnahen Hybriden aus Wild- und Kultur-Birne, wie sie in den Steinrücken des unteren und mittleren Ost-Erzgebirges nicht selten vorkommen.
Immerhin handelt es sich um ein sehr schönes Solitärgehölz, das im Schutze eines großen Gesteinsblockes (Granitporphyr) auf dem Ackerstreifen überleben konnte. Der Umfang des knorrigen Stammes (1,80 m) spricht für ein hohes Alter. Umgeben ist der Baum von einer kleinen, ca. 100 m2 große Bracheinsel, die auch als Rückzugsraum von Tieren der Agrarlandschaft sowie als Trittstein im Biotopverbund dient.
Die Falkenhainer Holzbirne wurde bereits vor einigen Jahren von der Grünen Liga Osterzgebirge als Naturdenkmal vorgeschlagen. Wichtig ist die nachhaltige Sicherung der “Biotopinsel” als Wurzelfläche.
Gemarkung: Falkenhain
Flurstück: 237
Koordinaten: 5411731 / 5630606
Umfang: 1,80 m
Höhe: 12 m
Erlebniswert: vom 200 m entfernten Wanderweg gut einsehbar, aber kein Zugangsweg
Naturschutzwert: seltenes Gehölz, “Biotopinsel” im Acker
Gesundheitszustand: vital
Pflege: nicht notwendig
potentiell durch moderne Landwirtschaft gefährdet