Natur im Osterzgebirge

ND Holzapfel unter der Sachsenhöhe

Aktueller Zustand:

Der rücksichtslose “Lichtraumprofilschnitt” des Agrarunternehmens von 2008 scheint inzwischen recht gut verwachsen zu sein; Baum macht insgesamt einen vitalen Eindruck; Steinrücke/Bergbauhalde mit eingekoppelt -> Lesesteine wurden breitgetreten, Wurzel-/Stammverletzungen sind bei fortgesetztem Miteinkoppeln nicht auszuschließen

 

Kurzwürdigung zur Beantragung als Naturdenkmal (2010):

Malus sylvestris

Eines der Schwerpunktgebiete an Wildapfelvorkommen im Ost-Erzgebirge ist die Umgebung der Sachsenhöhe. Im Rahmen des vom Bundesamt für Landwirtschaft geförderten Projektes zum Erhalt des Wild-Apfels im Oberen Müglitztal konnten hier mehrere dutzend echte und weitgehend echte Holzapfel-Exemplare erfasst werden.  Der große Baum am Rande einer Steinrücke unterhalb (nördlich) der Sachsenhöhe gehört vermutlich eher zu letzterer Kategorie, einzelne Merkmale weisen auf leichte Hybridisierung hin. Dessen ungeachtet handelt es sich um ein außerordentlich schönes, hochstämmiges und weithin sichtbares Exemplar (Wildapfeldatenbank-ID-Nr. 71, www.wildapfel.info). 2007 wurde der Baum durch die Grüne Liga Osterzgebirge gepflegt, d.h. von bedrängenden Konkurrenzgehölzen freigestellt.

Im Jahr darauf allerdings büßte der prächtige Wildapfel einiges an Ästhetik – und sicher auch Vitalität – ein, als das örtliche Agrarunternehmen auf der Bärensteiner Flur fast alle Steinrückenränder unschgemäß “zurückgeschnitten” hatte. Dieses fördermittelgerechte Freistellen der Felder und Weiden erfolgte durch rücksichtsloses Abfetzen von Ästen mittels hochgestelltem Mähwerk. Nach einem anschließenden, vorsichtigen Korrekturschnitt durch Grüne-Liga-Baumpfleger scheinen die wunden gut verheilt zu sein. Der Baum reagiert mit kräftigen Neutrieben.

Die Unterschutzstellung wurde von der Grünen Liga Osterzgebirge nach Auswertung der Wildapfeldatenbank vorgeschlagen.

Gemarkung: Bärenstein

Flurstück: 283

Koordinaten:  5415625/5629136

Umfang:  1,10 m

Höhe:  12 m

Erlebniswert: ragt aus Steinrücke hervor, Wanderweg Bärenstein – Lauenstein in ca. 100 m Entfernung

Gesundheitszustand: weitgehend vital, Stammverletzungen von 2008 wahrscheinlich relativ gut abgeschottet

Naturschutzwert:  seltene Art

Pflegebedarf: Pflege ist 2007 und 2008 erfolgt; wichtig: ausreichend Standraum sichern, keine erneuten Radikalkuren des Landwirtschaftsunternehmens!