Natur im Osterzgebirge

ND Holzapfel am Birkenweg Johnsbach

Zustand 2024: vitale Krone, guter Zustand; Blüte durch Spätfrostnächte Anfang Mai vernichtet

13 m Höhe (2010: 8 m) / 3,80 m Umfang am Erdboden (2010 nicht ermittelt)

arttypisch mehrstämmig aufgeteilter Wild-Apfel (vermutlich „echter“ Malus sylvestris): 9 Hauptäste/-stämme zwischen 0 und 1,50 m Höhe abgehend, Umfänge der Stämme zwischen 60 und 150 cm

am 26.5.24 Naturdenkmal-Schild aufgestellt (über zehn Jahre nach der Unterschutzstellung)

2024

Kurzwürdigung zur Beantragung als Naturdenkmal (2010):

Nach allen äußeren Merkmalen ein „echter“ Wild-Apfel Malus sylvestris, wie sie in vielen Gegenden Deutschlands kaum noch vorkommen. Da im Ost-Erzgebirge („Holzäppelgebirge“) erst relativ spät Kultur-Äpfel in der freien Landschaft gepflanzt wurden (ab Ende des 19. Jahrhunderts), ist hier die Hybridisierung der heimischen Wild-Apfel-Populationen noch nicht soweit fortgeschritten wie andernorts. Die Grüne Liga Osterzgebirge hat seit etwa 2000 zahlreiche Wildäpfel und Wildapfelhybriden im oberen Müglitztalgebiet erfasst und gepflegt. Zuletzt wurden die Bemühungen über ein Projekt zum Erhalt der Biologischen Vielfalt vom Bundesamt für Landwirtschaft gefördert.

Die Johnsbacher Flur beherbergt eine größere Anzahl Holz-Äpfel (u.a. das einzige bisher als ND geschützte Exemplar dieser Art im Ost-Erzgebirge, der Wild-Apfel am Hahneberg Richtung Glashütte). Der Wild-Apfel am Birkenweg (Wildapfeldatenbank-ID-Nr. 325, www.wildapfel.info) wächst ca. 800 m westlich der Kirche Johnsbach  in einer Quellmulde 100 m rechts des Gründelbaches. Umgeben ist der Standort von Weideland und brachliegendem Feuchtgrünland. Bis vor wenigen Jahren wurde rund um den Stammfuß immer wieder Bauschutt und anderer Abfall in die Quellmulde gekippt, bis schließlich – nach hartnäckigem Drängen – die Agrargenossenschaft Johnsbach den Müll beräumte.

Wie für die Art typisch, teilt sich der Baum bereits am Stammfuß in vier Haupttriebe auf (Umfänge 50, 80, 90 und 130 cm). Er trägt oft und viele Früchte, die auch von einigen Johnsbachern gesammelt werden, um daraus gesundheitsfördernden „Holzäppeltee“ zu bereiten.

Die Unterschutzstellung wurde von der Grünen Liga Osterzgebirge nach Auswertung der Wildapfeldatenbank vorgeschlagen.

ND-Nr.: wrk131

Gemarkung: Johnsbach

Flurstück: 383/2

Koordinaten:  5411194 / 5633548

Höhe:  8 m

Erlebniswert:  eher unscheinbar, in ca. 50 m Entfernung ein relativ wenig begangener Wanderweg (Birkenweg)

Naturschutzwert:  seltene Art (Rote Liste Sachsen: gefährdet)

Gesundheitszustand: vital

Pflegebedarf: keine Notwendigkeit, Freistellung von bedrängenden Gehölzen ist in den letzten Jahren erfolgt; erneute Wurzelraumvermüllung vermeiden

2010