Natur im Osterzgebirge

Wiese am Bremhang Glashütte

Der Bremhang oberhalb des Glashütter Friedhofes ist altes Bergbaugebiet, mit zahlreichen großen Halden, in deren Umfeld Sachsens größter Bestand der Orchidee Stattliches Knabenkraut noch vorkommt. Während selbige eher halbschattige Standorte mit einem Mindestmaß an Bodenfeuchte bevorzugt, gehören zum hiesigen bunten Biotopmosaik auch einige steile Südhangbereiche, mit Lebensraum für wärme- und sonneliebende Magerkeitszeiger in der Pflanzenwelt. Im Rahmen der Kartierarbeiten zur Biotopverbundplanung Glashütte in den 1990er Jahren fiel der Grünen Liga Osterzgebirge vor allem ein Bereich mit reichlich Thymian und Heide-Nelke, mit Kreuzblümchen, Hunds-Veilchen, Skabiosen-Flockenblume und Purpur-Fetthenne auf. Das meiste davon war allerdings schon unter dichtem Schlehengebüsch verschwunden.

Foto: Jana Felbrich

Mehrere Entbuschungsaktionen und zwei Jahrzehnte jährlicher Mahd später zeigt sich die Fläche in vollster Blütenpracht. Leider ist die (nach dem verstorbenen Besitzer intern auch „Hruska-Wiese“ genannte) Fläche so schwer zu erreichen, dass sich hier erzeugtes Heu nicht mit vertretbarem Aufwand abtransportieren ließe. So wird die Grünmasse unmittelbar nach der Mahd am Wiesenrand zum Kompostieren aufgestapelt.  Sicher keine Optimallösung – aber die alternative wäre, die Wiesenpflege ganz aufzugeben. Womit ein weiterer der letzten artenreichen Südhang-Wiesenbiotope des unteren Ost-Erzgebirges verschwinden würde.

Vegetationsaufnahme Bremhang Glashütte 2020 (PDF)