Zwei Stunden zusammen mit der Revierförsterin Kerstin Rödiger den Borsbergwald erkunden
Den Tag starteten wir aufgrund der aktuellen Schnupfenzeit mit 7 Kindern. Auch wenn die Gruppe klein war, war die Vorfreude umso größer. Schon vorher konnten es die Kinder nicht abwarten, mich abzufragen, was wir machen und welche Tiere wir finden. Nachdem die Kinder rausfanden, dass die Revierförsterin ihren Hund dabei hatte, konnten alle schon kaum abwarten, dass es losging.
„Wie alt ist der Hund?“, „Kennst du jeden Stein im Borsbergwald?“, „Hast du schon mal einen Fuchs gesehen?“, „Welche Tiere kennst du?“. Frau Rödiger wurde von Fragen förmlich bombardiert und die Begeisterung ebbte auch im Laufe der Veranstaltung nicht ab.
Unser erstes Ziel war das grüne Klassenzimmer der Schule, kurz vor den Pforten des Borsbergwaldes. Auf dem Weg kamen wir vor lauter Spuren kaum voran. Ihr könnt euch sicher sein, dass die Kinder jede noch so kleine Spur fanden und auch neugierig darauf waren, wer sie wohl hinterlassen hatte.
Die Kinder kannten den Weg zu ihrem grünen Lernort gut und so gaben wir die Führung zunächst an die Kinder ab.
Am grünen Klassenzimmer angekommen, holte Frau Rödiger einen Beutel aus ihrem Geländewagen. Natürlich wollten die Kinder wissen, was drin ist. Und sie wurden nicht enttäuscht. Zunächst erklärte die Revierförsterin das Spiel, das folgte. Wir spielten eine Runde „Wer bin ich?“ und jedes Kind bekam verdeckt eine Tiermotivkarte und die Möglichkeit, diese zu erraten. Auch ich als Leiter des GTAs wurde nicht verschont, nachdem die Kinder sich lauthals schreiend wünschten, dass ich auch ein Tier erraten sollte.
Doch das Spiel war nur Vorbereitung für das, was folgte. Auf den Rückseiten der Tiermotivkarten befanden sich die Tierspuren, die die Tiere auf dem Boden hinterlassen. Aufgabe der Kinder war es nun, Tierspuren, die ähnlich waren, einander zuzuordnen. Die Kinder verstanden schnell das Prinzip und die Reise konnte weitergehen. Zunächst besprachen wir mit den Kindern dialogisch, welche Spuren die Tiere alles hinterlassen können und wie man erkennen kann, welches Tier wohl hier lebt oder vorbei huschte. Frau Rödiger hatte für uns bereits eine Route vorbereitet und die Kinder waren begeistert dabei, jede Spur zu erkunden – mit ein wenig Lenkung ging es gemeinsam voran.
Wir fanden in vielen älteren Bäumen Spechthöhlen und erforschten die Fraßgänge, die von ganz
kleinen Käfern in dem Holz einer Buche hinterlassen wurden. Die Kinder entdeckten außerdem einen abgerissenen Fuchsschwanz und erfuhren von Frau Rödiger die vermutliche Geschichte dahinter. Außerdem fanden wir Wildschweinkot und die Kinder besprachen mit uns, warum dieser dem des Menschen sehr ähnlich war. Dass Wildschweine Allesfresser sind, wussten einige der Kinder sofort. Schließlich hatte die Revierförsterin für uns auch Wolfskot und Rehkot mitgebracht und wir betrachteten die Unterschiede in der Nahrung. Unsere letzte Station war ein kleiner Fichtenbestand. Da das Thema die letzten Jahre nicht wegzudenken war, mussten die Kinder nicht lange nachdenken. Wir fragten und die Kinder antworteten „Borkenkäfer!“.

Fotos von Philipp Miersch
Auf Wunsch aller Kinder durften sich diese nochmal mit dem Hund von Frau Rödiger im Wettrennen messen. Auch wenn niemand von den Kindern gewonnen hat, gingen alle glücklich mit zum grünen Klassenzimmer zurück. Wir bedankten uns und verabschiedeten uns von Frau Rödiger und traten nach einem sehr erfolgreichen Ausflug den Rückweg zur Schule an.