Die Stallwiese (0,5 ha) ist, entsprechend eines 1995 ausgearbeiteten Pflege- und Entwicklungsplanes, in mehrere Teilflächen unterteilt. Ein Bereich (am ehemaligen Winterstall, 1995-2002) wird nur mit Schafen beweidet – und hat seither erheblich an Struktur gewonnen, aber seinen vorherigen Bergwiesencharakter komplett eingebüßt. Als sehr problematisch erweisen sich seit etwa zehn Jahren die Brombeeren. Sie werden von den Schafen nicht verbissen und drohen, große Teile der Fläche zu überwuchern. Einfach nachmähen hat bisher nix geholfen. Diesmal haben einige Heulagerer sich der Spezialaufgabe gewidmet, möglichst viel vom dichten Wurzelwerk der Brombeerpflanzen herauszureißen. Mal sehen, ob’s geholfen hat.
Von der übrigen Stallwiese wiederum wird eine Hälfte mit Balkenmäher gemäht, die andere Seite von Hand gesenst. Gefühlsmäßig zeigen sich dabei schon einige Unterschiede (scharfer Sensenschnitt verursacht kleinere „Wunden“ an Gräsern und Kräutern, die wahrscheinlich rascher „verheilen“), mit systematischen Vegetationsaufnahmen ließe sich aber bestimmt noch nichts nachweisen. Auf alle Fälle überlagern auch hier Hitze und Trockenheit alle sonstigen Einflüsse. Die Senserei auf der von zähem Rotschwingel/Rotstraußgras dominierten Stallwiese bedeutet selbst für Könner ziemlichen Schund. Außer die etwas feuchteren Bereiche. In den 1990ern befanden sich hier auch noch wenige Einzelpflanzen Trollblume, die trotz (oder wegen?) aufwendiger Spezialpflege längst verschwunden sind. Ein noch ursprüngliches Vorkommen von Sterndolde wird vor Beginn der Stallwiesenmahd markiert, so dass hier die Art zum Blühen kommen kann und sich allmählich etwas ausbreitet. Im Herbst erfolgt dann wiederum Nachbeweidung mit Schafen.
Zwischen Mäher- und Sensenteil der Stallwiese verläuft eine feuchte Mulde, in regenreichen Zeiten von einem kleinen Rinnsal durchzogen und mit sumpfigen Kleinseggenbereichen. Auffällig auch hier (wie an vielen Stellen im Ost-Erzgebirge) war 2019 das völlige Fehlen von Schmalblättrigem Wollgras. Offenbar gehört diese Art zu den großen Verlierern des Wandels zu afrikanischem Savannenklima.