Wenn das Gras hochgewachsen und die Orchideen verblüht sind, ist es höchste Zeit, aus all dem gutes, kräuterreiches Bergwiesenheu zu machen. Heulagerzeit für reichlich 2 Wochen. Wie seit 1996 jedes Jahr im Juli.
Eine regelmäßige, späte Mahd der Wiesen ermöglicht es all den konkurrenzschwachen Pflanzen, sich auch langfristig gegen auf sonstigem, „normalen“ und gedüngtem Grünland dominierenden Gräsern behaupten zu können. Bei der Heutrocknung können die Samen nachreifen, durch das Wenden des Heus fallen sie aus. Kräuterreiche und blütenbunte Wiesen werden so erhalten. Ist das Wetter weniger heufreundlich, widmen wir uns den zahlreichen Feucht- und Nasswiesen. Auch diese müssen regelmäßig gemäht und beräumt werden um Artenvielfalt zu erhalten. Das teils von Hand gesenste Gras wird mit Planen von der Fläche gezogen, später per Hänger abgefahren oder mit großen Containern entsorgt. Mitunter kann das ganz schön anstrengend sein, mit vielen Gleichgesinnten jedoch auch motivierend! Während des Heulagers werden insbesondere die Wiesenkomplexe im Bielatal und der näheren Umgebung gemäht, aber auch einzelne Flächen in Glashütte oder am Geisingberg bei Altenberg bearbeitet.
Heulagerei bietet auch die Möglichkeit selbst mit der Sense zu mähen – unter fachlicher Anleitung erste Schwaden auf anfängerfreundlichen Nasswiesen zu legen oder als erfahrener Senser größere Flächen zu mähen. Gleiches gilt für’s Heuwenden von Hand, was auf vielen Flächen nötig ist da sie für ein maschinelles Wenden zu steil, zu hindernisreich oder zu abgelegen sind.
Neben der eigentlichen Arbeit gibt es ein jählich wechselndes, aber meist umfangreiches und breit aufgestelltes „Begleitprogramm“: Exkursionen und naturkundliche Wanderungen (an Sonntagen), naturkundliche Vorträge oder Reiseberichte, Insektenbestimmung u.v.a.m.. Lagerfeuer am Abend, nette Leute und interessante Gespräche.
Wie immer gilt: Wer kommen will, ist willkommen. Ganz unkompliziert, ohne Anmeldezwang, mal für einen Nachmittag oder für volle 16 Tage. Für Vollverpflegung ist gesorgt, übernachtet werden kann im Zelt oder auf dem Matrazenboden. Trotzdem hilft es natürlich der Küchen- und Arbeitsplanung, wenn du kurz vorher Bescheid gibst (jens@osterzgebirge.org, 035054-28649), vor allem wenn du eine große Familie oder viele Freunde mitbringst.
Heulagerei bedeutet mitunter richtig anstrengende Arbeit, bis zu sechs Stunden davon am Tag (oder auch mal länger). Unentgeltlich! Dafür aber gibt es auch jede Menge Spaß und viel Interessantes zu erfahren – beim umfangreichen „Begleitprogramm“ ebenso wie zwischendurch beim Sensen, Heuwenden, Planenziehen … Das Heulager hat einen ganz eigenen Charme – kommt doch einfach mal vorbei und erlebt es selbst!
Das Heulager 2024 findet vom 21. Juni bis 7. Juli statt.
Bildergalerie Heulager