Ausstellung vom 9. September 2017 bis 24. Juni 2018
Wildobstgehölze sind prägende Bestandteile unserer Kulturlandschaft. Leider sieht man sie nur noch selten. Ihre wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit und ihr großflächiger Lebensraumverlust führen vielerorts zu einem deutlichen Bestandesrückgang.
Die lichtbedürftigen Wildobstarten werden aufgrund ihrer Konkurrenzschwäche auf Extremstandorte verdrängt. Im Gegensatz zu anderen Arten können sie auf Standorten mit ungünstigen Wasser- und Nährstoffverhältnissen überleben. Dies sind z. B. Heidelandschaften, Steinrücken und Waldränder.
Doch diese Ökosysteme sind gefährdet und im Rückgang begriffen. Das liegt vor allem an den zahlreichen Landnutzungsänderungen, und der großflächig und intensiv bewirtschafteten Land- und Forstwirtschaft.
Im Rahmen der Ausstellung sind 2 Veröffentlichungen erschienen, die Sie sich herunterladen können.
PS September 2018:
Ergebnisse des Vorhabens – Ein Rückblick
Neun Monate konnten sich die Besucher im Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein umfassend über heimische Wildobstarten informieren.
Die Besucherzahlen zeugen vom großen Interesse über den gesamten Zeitraum und sind Dank für die umfangreiche Vorbereitungsarbeit. Dieser Dank gilt allen Mitwirkenden, den Gastgebern und den Künstlern und Handwerkern, die mit der Bereitstellung ihrer Exponate diese breitgefächerte Ausstellung ermöglichten. Beispielhaft zu nennen sind exzellente botanische Zeichnungen von Bernd Schulz (Institut für Botanik der TU Dresden) oder die naturgetreuen Präparate von Wildapfel und Wildbirne der Firma Somso, Bücher aus Wildobsthölzern aus dem Nachlass von Dr. Christian Schmerler oder Musterstücke zur Darstellung der verschiedenen Holzmaserungen. Ergänzend zum Künstlerischen und Handwerklichen der botanisch fachliche Teil mit der Vorstellung der heimischen Wildobstarten, unter anderem mit Anleitungen für die Verwendung der Pflanzen in der freien Landschaft. Informieren konnte man sich auch über die Facharbeit und Ergebnisse der Projektarbeiten der Grünen Liga Osterzgebirge und die Bemühungen zum Erhalt gebietsheimischer Wildobstarten.
Zahlreiche Veranstaltungen begleiteten die Ausstellung. Besonderen Zuspruch fanden die Basteltage mit Kindern. Dabei entstand in Gemeinschaftsarbeit aller Kinder ein tolles Wandbild mit Wildobsthölzern, welches nun die Museumsräume ziert. Informativ und unterhaltsam zugleich waren außerdem die Verkostung von Wildobstbränden mit dem Destillateurmeister der Meissener Spezialitätenbrennerei Prinz zur Lippe und die Wanderung über die Sachsenhöhe bis zum Schloss Lauenstein.
Dauerhaft erhalten bleiben dem Schloss die im Außengelände gepflanzten Wildobstgehölze, vielleicht folgen weitere beschilderte Pflanzen und werden irgendwann zu einem Arboretum am Schloss Lauenstein. Jana Felbrich hat es geschafft diese Idee umzusetzen, Kunst, Handwerk, Unterhaltung, Wissenschaft und Naturschutz in einem wunderbaren Layout zu vereinen. Abrundend ein Film aus der nahen wunderschönen Steinrückenlandschaft (FRM Dippoldiswalde), der das Wildobst am heimischen Standort ein ganzes Jahr „begleitet“ hat .
Gebirgseberesche, Wacholder und Co- die Geheimnisse der Wildobstarten in Sachsen“ eine gelungene Ausstellung, ermöglicht und gefördert durch EPLR (siehe unten).
Anke Proft
Grüne Liga Osterzgebirge e.V.
Das Projekt wurde gefördert von: