Text: Jens Weber, Bärenstein (Hinweise u.a. von Bernd König und Stefan Höhnel)
Fotos: Stefan Höhnel, Thomas Lochschmidt, Holger Menzer, Jens Weber
Es ist mitunter verblüffend, welche klimatischen Auswirkungen selbst verhältnismäßig moderate Erhebungen in der Landschaft haben können. Das Müglitztal liegt im Leebereich, also östlich, des Quarzporphyr-Höhenrückens Pramenác/Bornhau-Kahleberg-Tellkoppe-Kohlberg, und so fällt in Lauenstein deutlich weniger Niederschlag als etwa in Dippoldiswalde, obwohl letzteres zweihundert Höhenmeter niedriger ist (805 l/m2 : 846 l/m2). Zusätzlich führt die räumliche Nähe von warmem Elbtal einerseits und rauem Erzgebirgskamm andererseits zu größeren tages- und jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Das Müglitztal unterliegt daher bereits ziemlich ausgeprägten subkontinentalen Klimaeinflüssen. Dies erfreut Urlauber und Solaranlagenbesitzer (die Bürger-Solaranlage der Grünen Liga Osterzgebirge im Bärensteiner Bielatal gehört zu den ertragsstärksten des Dresdner Raumes), und spiegelt sich ebenfalls in der Pflanzenwelt wider. Einher geht damit aber auch eine größere Gefährdung der Wälder gegenüber Frost (so wie 1996, als fast sämtliche Müglitztal-Fichten wegen Frosttrocknisschäden ihre Nadeln leuchtend rotbraun färbten) und sommerliche Dürre. Nach den trocken-heißen Frühjahren und Sommern zwischen 2003 und 2007 feiern die Borkenkäfer in den Fichtenbeständen des Müglitztales besonders ausgiebige Vermehrungsparties.
Dass der Sturm Kyrill im Januar 2007 in den Fichtenforsten hier teilweise sehr hohen Tribut forderte (z.B. bei Bärenhecke), war allerdings unmittelbar menschengemachter Schaden. An den relativ steilen Hängen hatten die Förster zu DDR-Zeiten notwendige Pflegeeingriffe unterlassen. Nach der Privatisierung der Treuhandwälder schickten die neuen Besitzer große Maschinen ("Harvester") in diese Bestände und legten fast die Hälfte der Bäume um. Die Preise am Holzmarkt, so hoch wie lange nicht, machten das lukrativ. Die verbleibenden, an keinen Freistand gewöhnten Fichten wurden zur leichten Beute des Sturms.
Geringere Durchschnittsniederschläge schließen keine Extremregen aus. Diese Erfahrung vermittelt die Natur den Müglitztalern zwei- oder dreimal pro Jahrhundert mit großer Deutlichkeit. Hier am Ostrand des Erzgebirges können sich so genannte Vb-Wetterlagen (sprich: "Fünf-B") besonders heftig abregnen, denn nicht selten kommt dann noch lokale Konvektion zum straffen Dauerregen der vom Mittelmeer heranziehenden, wassergesättigten und warmen Luftmassen. "Konvektion" bedeutet, dass beim Aufstieg aus dem Elbtal die warm-feuchten Wolken auf kalte Luftpakete treffen. Dann geht es rund in der Atmosphäre über Kahleberg, Zinnwalder Berg und Mückentürmchen. 50 Millionen Kubikmeter Wasser kamen zwischen 11. und 13. August 2002 über dem reichlich 200 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Müglitz zusammen. Das entspricht durchschnittlich 25 Wassereimern (á 10 l) auf jeden Quadratmeter - keine Chance für die nur ein bis zwei Meter mächtigen Schuttdecken und Böden über dem Felsgestein, diese ungeheure Menge aufzunehmen.
Strukturarme Agrarflächen auf der Hochebene rechts der Müglitz sowie Fichtenforste ohne nennenswerte Bodenvegetation an den Talhängen ließen das Wasser im August 2002 nicht nur rasch abfließen, sondern gaben ihm auch noch jede Menge Sedimentationsfracht mit. Bodenpartikel rissen Steinchen mit sich, diese wiederum größere Steine, und diese donnerten gegen Ufermauern, Brückenpfeiler und Wohnhäuser. Bei alledem wurden auch Fichten entwurzelt, Gartendatschen aus ihren Verankerungen gerissen, Autos, Brennholzstapel und Dixiklos fortgespült. Diese Munition in den Fluten ("Geschiebe" im Fachjargon) war es letztlich, die talabwärts, in Glashütte, Schlottwitz und Weesenstein, die größten Schäden hervorrief.
Weit verbreitet ist die Ansicht, die Wucht des Hochwassers hätte geringer ausfallen können, wenn das Müglitzeinzugsgebiet nicht so waldarm wäre. Nur rund 36 Prozent sind Wald, wogegen 32 % als Grünland, 22 % als Äcker und 7 % als Siedlungsfläche gelten. Doch zeigte sich dem aufmerksamen Beobachter während des Naturereignisses, dass die Wasserspeicherkapazität der real existierenden (von Luftschadstoffen und schweren Holzerntemaschinen geschädigten) Forsten nicht größer war als die von strukturreichen Bergwiesen (etwa am Geisingberg). Im Gegenteil: wo Fichtenreinbestände keine ordentliche Durchwurzelung mit Waldbodenpflanzen zulassen, konnte der Niederschlag besonders schnell abfließen. Mit ökologischem Waldumbau hin zu vielfältig strukturierten Mischwäldern, gut durchwurzelten Böden und ausreichend Licht für Kräuter kann in den Nadelholzforsten einiges zur Verringerung der Hochwasserschäden getan werden - und wird zum Glück auch getan. Ganz viele junge Laubbäume (und Weiß-Tannen) wurden in den letzten Jahren hier gepflanzt, beispielsweise beim Waldumbauprojekt der Grünen Liga Osterzgebirge auf der Bärensteiner Sachsenhöhe.
Aufforstung würde hingegen nur dann dem Hochwasserschutz dienen, wenn die großen Ackerschläge mit ihrer besonders großen Erosionsgefahr dazu genutzt werden könnten. Diese aber sind die Geldbringer der Agrarunternehmen in der ansonsten wegen der Steinrücken und Quellsümpfe landwirtschaftlich benachteiligten Gegend. Strukturreiche Bergwiesen hingegen haben sich beim letzten Hochwasser hervorragend als Abflussbremsen bewährt.
Am schnellsten erfolgte der Abfluss über Beton und Bitumen, was die zwei Jahre zuvor gebaute, riesige Grenzzollanlage (GZA) Zinnwald am 12.8.02 eindrucksvoll unter Beweis stellte. In der Baugenehmigung war ursprünglich der Rückbau der Bodenversiegelung festgelegt, sobald die GZA nach Wegfall der Grenzkontrollen nicht mehr benötigt würde. Doch das steht offenbar nicht mehr zur Debatte, geplant ist vielmehr die Umwandlung in einen Superparkplatz für Freunde des Skisports.
Auch im übrigen Müglitzeinzugsgebiet sind nach dem Hochwasser kaum Maßnahmen ergriffen worden, durch mehr Hecken beispielsweise oder Umwandlung erosionsgefährdeter Äcker in Wald bzw. Grünland die Risiken künftiger Hochwasserereignisse zu verringern. Ganz im Gegenteil: ein nicht unerheblicher Teil der Fluthilfegelder wanderte in den Ausbau von Straßen und die Asphaltierung von Feldwegen. Darüberhinaus verunziert jetzt eine 13 (!) Meter breite Serpentinenstraße den Müglitzhang oberhalb Lauenstein (Fans dröhnender Motorräder freuen sich über diesen Autobahnzubringer).
Um beim nächsten Extremregen besser gewappnet zu sein, wurde im Müglitztal oberhalb von Lauenstein ein großer Schüttdamm errichtet, der reichlich 5 Millionen Kubikmeter Wasser fassen kann. Gekostet hat das Projekt rund 40 Millionen Euro. Hochwasserschutz in Sachsen konzentriert sich auf große und teure Baumaßnahmen.
Dass das Müglitztalgebiet bis in die Kammlagen so waldarm ist, liegt an den recht fruchtbaren Gneisböden. Die von den Meißner Markgrafen (wahrscheinlich auch den Dohnaer und vielleicht sogar den Biliner Burggrafen) im 12./13. Jahrhundert ins Land geholten Siedler fanden gute Bedingungen für Ackerbau vor und gründeten die Dörfer Bärenstein, Dittersdorf und Liebenau, etwas später dann auch Fürstenau, Fürstenwalde und Ebersdorf. Die Burgen Lauenstein und Bärenstein sollten sicherstellen, dass ihnen die Adelskonkurrenz ihre Landgewinne nicht wieder streitig machte. Belehnt wurden damit und mit den zur Burg zugeordneten Gebieten Ritter, die das Wohlwollen der Markgrafen erlangt hatten (möglicherweise waren allerdings zuvor schon die Böhmen ins Müglitztal vorgedrungen und hatten kleinere Befestigungen angelegt). Über Jahrhunderte bildeten Müglitz und Rotes Wasser die Grenze zwischen den Herrschaften Lauenstein und Bärenstein.
Wer von Lauenstein oder Bärenstein aus den rechten Müglitzhang hinaufsteigt, sieht oben die relativ einförmige Hochebene von Liebenau vor sich. Wie fast alle Dörfer hier wurde auch dieser Ort einstmals als Waldhufendorf angelegt und hatte früher eine von Steinrücken gegliederte Flur. Doch der gute Graugneisboden inspirierte die DDR-Landwirtschaft nicht nur zur gründlichen Drainage der Quellbäche (z.B. Trebnitz), sondern auch zur Beseitigung von mehr als 50 Prozent der Feldgehölze und Steinrücken.
Auf der gegenüberliegenden, westlichen Müglitzseite ist die Landschaft viel abwechslungsreicher. Hier steigt das Gelände auch oberhalb des Taleinschnittes weiter an. Parallel zum Müglitztal zeigt die Geologische Karte einen rund zwei Kilometer breiten Streifen Granitporphyr, westlich von diesem dann Teplitzer Quarzporphyr, der als bewaldeter Höhenrücken den Horizont in Richtung Süden und Westen begrenzt. Der Granitporphyr bringt nicht so günstige Böden wie der Gneis hervor, wurde aber dennoch mit unter Pflug genommen. Zumindest als ab dem 15. Jahrhundert das "Große Berggeschrei" Bergleute, Handwerker, Händler und Glücksritter in großer Zahl ins obere Ost-Erzgebirge lockte, lohnte deren Lebensmittelnachfrage den Ackerbau auch hier. Die Granitporphyrböden sind sehr steinreich, unzählige kleine und große Blöcke dieses rötlichen Gesteins (mit auffallend großen Feldspatkristallen) landeten auf den Steinrücken. Diese Lesesteinwälle wegzuräumen war selbst den eifrigen Meliorationsbrigaden der DDR-Landwirtschaft unmöglich, und so bieten die Fluren von Johnsbach, Bärenstein, Lauenstein, Geising und Fürstenau heute die eindrucksvollsten Steinrückenerlebnisse. Auch rund um Dittersdorf ist die historische Struktur des Waldhufendorfes noch gut an den Steinrücken zu erkennen. Hier sind es unter anderem die Brocken der vielen, schmalen Quarzporphyrzüge des "Sayda-Berggießhübler Gangschwarmes", die nebst Gneis-Lesesteinen an den Rand der Hufenstreifen "gerückt" werden mussten. Ebenfalls nur mäßig nährstoffversorgte und blockreiche Böden bringen die Granitgneise von Fürstenwalde und Ebersdorf (ein nach 1945 zerstörtes, ehemals deutschböhmisches Dorf auf der tschechischen Seite der Grenze) hervor.
Abgesehen von der landschaftsbeherrschenden Basaltkuppe des Geisingberges fällt dem Wanderer von mehreren Seiten die mit 632 m nicht allzu hohe, aber wegen ihrer Bewaldung sich deutlich abhebenden Sachsenhöhe auf. Hier hat die Abtragung den Kuppelbereich eines Granitstockes freigelegt, der gegen Ende der Variszischen Gebirgsbildung als Magma aufgedrungen und weit unterhalb der Erdoberfläche erstarrt war - ähnlich wie der berühmte Zwitterstock von Altenberg (wo heute die Pinge klafft). Und genau wie dort hatten sich in diesem Kuppelbereich und im umgebenden Gestein Erze angereichert, die zwischen 17. und 19. Jahrhundert Stoff für einen zwar nicht übermäßig ergiebigen, aber recht kontinuierlichen Bergbau gaben.
Wo die Landschaft vom Gneisgebiet zum Granitporphyr ansteigt, tritt an vielen Stellen Kluftwasser ("Grundwasser") in Form von Sickerquellen zutage. Hier stießen die Meliorationen der DDR-Landwirtschaft ebenfalls an technische Grenzen.
In Lauenstein vereinigen sich die zwei etwa gleich großen Bäche Rotes Wasser und (Weiße) Müglitz. Beide Gewässer dienten früher dem Antrieb vieler Wasserräder: für Pochwerke, Sägegatter und Getreidemühlen. Später kam eine große Zahl Turbinen hinzu. Nur eine Mühle, die der Brotfabrik Bärenhecke, bezieht heute noch einen Teil ihrer Energie von der Müglitz. Die meisten Wehre sind verschwunden, die Wanderbedingungen für Bachbewohner so gut wie wahrscheinlich seit mehr als hundert Jahren nicht - nur die oberste Müglitz ist durch den Lauensteiner Hochwasserdamm völlig isoliert. Mehr noch: das Wasser der Müglitz ist durch den Zusammenbruch des Altenberger Bergbaus und weiterer Firmen jetzt so sauber, wie man sich das vor 1990 nie zu träumen gewagt hätte. Das "Rote Wasser" trug seinen Namen von dem feingemahlenen tauben Material der Erzaufbereitungsanlagen, die lange Zeit über den Tiefenbach in Geising hier abgeführt wurden. Ab Ende der 1960er Jahre floss der rote Schlamm von der Bielatal-Spülkippe aus über die Kleine Biela unterhalb von Bärenstein zur Müglitz. Dies gehört - hoffentlich - endgültig der Vergangenheit an, auch wenn die Rohstoffpreise die Wiederaufnahme des Bergbaus ins Gespräch gebracht haben.
Die Müglitz könnte so heute ein richtig schönes Gewässer für Tiere und Naturfreunde sein, wenn nicht die schier endlosen Baggerarbeiten und Ufermauerbauten nach dem Hochwasser 2002 dem Ökosystem schwere Schaden zugefügt hätten.
Erzwäschen, Mühlen und Sägewerke bildeten den Ausgangspunkt für eine rasche Industrialisierung und Ausweitung der Siedlungsbereiche ab Mitte des 19. Jahrhunderts. 1857 erschloss die neu erbaute Talstraße das bis dahin streckenweise nur von schmalen Pfaden durchzogene Müglitztal bis Lauenstein (acht Jahre später bis Altenberg verlängert). Von nun an rollten die Postkutschen und zunehmend viel Güterverkehr - mit Pferdefuhrwerken. Dazu zählten auch immer mehr große Planwagen mit Heu, die zweimal wöchentlich zum großen Heumarkt an der Dresdner Annenkirche fuhren. Für die Bauern des oberen Müglitztales eröffnete die neue Straße einen Zugang zu Kunden, die das gute, kräuterreiche Bergwiesenheu sehr gern abnahmen: die Pferdefuhrwerksunternehmer in der wirtschaftlich aufstrebenden Großstadt Dresden. Bunte Bergwiesen begannen, in immer größerem Umfang die Landschaft zwischen Geisingberg und Haberfeld zu prägen.
Seit 1890 gibt es die Müglitztalbahn, zunächst als Schmalspurbahn, ab 1938 auf Normalspur mit fünf Tunneln und etlichen großen Brücken. Der Gütertransport ins zunehmend industrialisierte Müglitztal war enorm, die Müglitztalbahn galt als eine der rentabelsten Nebenstrecken in Sachsen. Nur am Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg sowie nach den Hochwasserereignissen 1897, 1927, 1957 und 2002 gab es längere Unterbrechungen des Verkehrs. Nach 1989 änderte sich allerdings die Situation. Die steile Zunahme der Pkw-Zahlen - und die kaum minder steile Zunahme der Fahrpreise - verlagerte den Personentransport auf die Müglitztalstraße. Der plötzliche Niedergang der meisten Industriebetriebe, vor allem des Altenberger Zinnbergbaus, machte außerdem den Gütertransport hinfällig. Und nicht zuletzt war die Strecke in marodem Zustand. Der Müglitztalbahn drohte in den 1990er Jahren das gleiche Schicksal wie vielen anderen sächsischen Nebenstrecken: die Stilllegung. Engagierte Bürger machten dagegen mobil, tausende Unterschriften wurden für den Erhalt der Bahn gesammelt, Schüler des Altenberger Gymnasiums demonstrierten. Mit Erfolg. Die Deutsche Bahn sanierte die Strecke mit großem Aufwand und lässt seit 2001 neue "Regiosprinter" fahren.
Das Hochwasser 2002 machte über Nacht einen Großteil dieses Erfolges wieder zunichte. Doch innerhalb von anderthalb Jahren konnte die gewaltigen Schäden behoben werden. Seit Dezember 2003 transportieren die roten Züge wieder Schüler, Ausflügler, Wintersportler und (leider immer noch recht wenige) Berufspendler. Im Bahnhof Bärenstein entsteht auf Initiative des "Fördervereins für die Müglitztalbahn" ein kleines Museum zur Geschichte der Strecke.
Seit fast 120 Jahren ist die Müglitztalbahn eine wichtige Lebensader im Ost-Erzgebirge. Die Fahrt durch "Sachsens schönstes Tal" lässt auf bequeme Weise die Landschaft erleben und verschafft umweltbewussten Naturfreunden Zugang zu vielen reizvollen Wanderzielen.
Der am meisten landschaftsprägende Biotoptyp zwischen Glashütte und Geising sind die zahlreichen Steinrücken, die die Fluren in lange, parallel Streifen gliedern. Daneben kommen auch Lesesteinhaufen ("Steinhorste") vor.
Auf mageren Kuppen über Porphyr und Granitgneis, vor allem in Höhenlagen ab 600 m üNN tragen die Steinrücken eine meist nur niedrige und lückige Baumschicht, die von Ebereschen dominiert wird. Die Vogelbeerbäume bieten vor allem während der Blüte und Beerenreife schöne Fotomotive. Gelegentlich treten Sal-Weide, Berg-Ahorn, Birke, Aspe und Kirsche hinzu. Wenn die letzte Holznutzung schon sehr lange zurückliegt, kommen vereinzelt auch die nicht stockausschlagsfähigen Baumarten Buche und Fichte vor. In der Strauchschicht finden sich, neben kleineren Ebereschen, allenfalls einige wenige Sträucher Hirsch-Holunder und Himbeere. An den von Natur aus mageren Säumen dieses Steinrückentyps wachsen Gräser und Kräuter, die auch für Bergwiesen entsprechender Standorte typisch wären und die nicht selten nach der Intensivierung der umgebenden Flächen hier Rückzugsnischen gefunden haben (z.B. Heidelbeere, verschiedene Habichtskräuter, Bärwurz, Echte Goldrute). Auffällig ist im Spätsommer die Purpur-Fetthenne. Im Vergleich zur Umgebung des Geisingberges tritt die Feuer-Lilie, eigentlich eine Charakterart der Steinrücken des Ost-Erzgebirges, im übrigen Einzugsgebiet der Müglitz nur noch selten auf. Entsprechend des flachgründigen, gesteinsreichen Bodens sind die Lesesteinwälle über Porphyr häufig besonders hoch (bis 1,50 m) und breit (bis über 5 m). Solche hohen und breiten Steinrücken weisen oft auch einen großen Anteil offener, nicht vergraster Steinschüttungen auf, was bei ausreichender Besonnung diesen Biotopen einen besonderen Wert als Lebensraum für typische Tierarten - insbesondere Kreuzottern - und Flechten gibt.
Andererseits neigen aber gerade die lückigen Ebereschen-Steinrücken aufgrund des ungehinderten Lichteinfalls und lange zurückliegender Ackernutzung der Umgebung, also auch keiner neuen Steinablagerungen, besonders stark zur Vergrasung. Weiches Honiggras und (v.a. in Waldnähe) Wolliges Reitgras können dichte Teppiche ausbilden. Auch Draht-Schmiele und Rotes Straußgras kommen regelmäßig vor.
Je feuchter und nährstoffreicher die Standorte der Steinrücken werden, um so mehr gewinnen Berg-Ahorn, Eschen und weitere Gehölze an Bedeutung. In den weniger rauen, unteren und mittleren Berglagen (z.B. Mittelgrund bei Johnsbach, Kohlbachtal bei Dittersdorf) herrscht dieser Edellaubholz-Steinrückentyp unangefochten vor. Die Berg-Ahorne und Eschen können bis 20 Meter Wuchshöhe und fast genauso große Kronendurchmesser erreichen. Hinzu treten oft Kirschen, nicht selten auch Eichen, Spitz-Ahorn und Linden. Berg-Ulmen sind heute selten, aufgrund des Ulmensterbens. Buchen wachsen wiederum nur dort, wo die letzte Holznutzung sehr lange zurückliegt. Bei ungehinderter Entwicklung können auch Haselsträucher baumförmige Dimensionen erreichen. Insofern ihnen die darüber sich ausbreitenden Baumkronen noch genügend Licht lassen, gedeihen im Randbereich verschiedene lichtbedürftige Gehölze. Neben Dornsträuchern (Rosen, Weißdorn) zählt dazu der Wildapfel, der im Müglitztal einen seiner sächsischen Vorkommensschwerpunkte hat. Die Grüne Liga Osterzgebirge widmet ihre Naturschutzbemühungen in besonderem Maße dieser Charakterart des "Holzäppelgebirges". Zu den seltenen Gehölzen der Steinrücken zählen weiterhin der Seidelbast (der außerdem in feuchteren, jedoch nicht zu schattigen Wäldern des Gebietes noch erfreulich oft vorkommt) sowie der Wacholder. Letzterer muss früher - vor ein oder zweihundert Jahren - hier viel häufiger gewesen sein. Er benötigt viel Licht, was ihm auf den meisten Steinrücken nicht mehr zur Verfügung steht. Doch dies allein kann nicht die Ursache seines Verschwindens sein. Der bislang weitgehend unbeachtete Wacholder bedarf eigentlich des besonderen Augenmerks der Naturschützer, bevor er ganz verschwindet. Die auf Steinrücken im Einzugsgebiet der Müglitz noch existierenden Exemplare kann man an einer Hand abzählen.
Anhand der Bodenpflanzen lassen sich eine ärmere/trockenere und eine reichere/feuchtere Ausbildungsform der Edellaubholz-Steinrücken unterscheiden: erstere u.a. mit Maiglöckchen, Fuchs-Kreuzkraut, Busch-Windröschen, Schmalblättrigem Weidenröschen und Stinkendem Storchschnabel; letztere hingegen mit Frauenfarn, Erdbeere, Goldnessel, Wald-Bingelkraut, Haselwurz und Vielblütiger Weißwurz. Auf Eutrophierung (Nährstoffanreicherung durch Gülle bzw. sonstige Düngemittel oder Lagerplatz von Rindern) weisen Brennnessel, Wiesen-Kerbel, Giersch, Quecke, Stechender Hohlzahn und Schwarzer Holunder hin.
Die erwähnten Arten lassen es schon erkennen: die starke Beschattung durch die hochwüchsige, überwiegend seit langem ungepflegte Baumschicht verursacht ein waldartiges Innenklima, das ganz andere Wuchsbedingungen bietet als für die gleichen Steinrücken vorher jahrhundertelang typisch war. Bei gleichzeitig ausbleibender Neuaufschichtung von Steinen führt der alljährliche Laubfall auch zu einer beträchtlichen Streu- und Humusanreicherung über den Steinwällen. Nach einer Wiederaufnahme der Gehölznutzung kommt es dann zur Überwucherung mit Gräsern, Brennnesseln oder Himbeeren.
Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts trugen die meisten der heutigen Edellaubholz-Steinrücken noch strauchförmige Vegetation. Heute gibt es davon nur noch wenige Beispiele. Je nach Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt der Böden bestehen diese Gebüsche aus Weißdorn, Heckenrosen, Hasel, Rotem oder Schwarzem Holunder, außerdem Brom- und Himbeeren. Schlehen kommen meist nur in sonnigen Südlagen zur Entfaltung, können dort aber sehr dichte Hecken ausbilden.
Trotz intensiver Bemühungen der DDR-Landwirtschaft zur Ertragssteigerung auf dem Grünland verbergen sich zwischen den Steinrücken der Johnsbacher, Bärensteiner, Lauensteiner und Geisinger Flur nicht wenige Bergwiesen, Magerweiden und Quellbereiche. Deren Artenfülle kann sich zwar nicht mit den entsprechenden Biotoptypen am Geisingberg oder in anderen Schutzgebieten messen, aber so manche Rarität hat auch hier noch ein isoliertes Vorkommen.
Zu den regelmäßig auftretenden Arten der Bärwurz-Rotschwingel-Bergwiesen gehören, neben den Namensgebern, Perücken-Flockenblume, Weicher Pippau, Wiesen-Labkraut, Goldhafer, Acker-Witwenblume und Margerite. Auf flachgründigen, mageren Böden treten konkurrenzschwächere Gräser und Kräuter hinzu: Zittergras, Flaumiger Wiesenhafer, Ruchgras, Rauer Löwenzahn, Berg-Platterbse, Rundblättrige Glockenblume, Gewöhnlicher Hornklee. Heute wegen saurem Regen und mehreren weiteren Faktoren selten geworden ist das Stattliche Knabenkraut, einst eine Charakterart des Müglitztalgebietes.
Magerweiden an flachgründigen Hängen können ebenfalls ziemlich artenreich sein mit Kammgras, Gewöhnlichem Ferkelkraut, Kleiner Pimpinelle und Kleinem Sauerampfer. Die allermeisten Weiden sind jedoch entweder wegen früherer Übernutzung oder heutiger (Fast-)Brache - oder wegen beidem - bis auf einen Grundstock von zehn bis fünfzehn Allerweltsarten verarmt. Insbesondere richtige Borstgrasrasen - die magerste Ausbildungsform der Bergwiesen - findet man hier kaum noch. Zu viel Stickstoffdünger wurde in der Landschaft ausgebracht, und zu viele Stickoxide werden heutzutage vom Kraftfahrzeugverkehr in die Atmosphäre geblasen und anschließend von den Niederschlägen in die Böden gespült. Entsprechend selten sind auch die zugehörigen und früher durchaus verbreiteten Arten Arnika, Schwarzwurzel, Dreizahn, Bleich-Segge und andere.
Fließend sind die Übergänge der Bergwiesen zu den Feuchtwiesen. Selbst von einem Jahr zum anderen können sich in solchen Übergangsgesellschaften beträchtliche Unterschiede im Aussehen (der "Physiognomie") und in den Dominanzverhältnissen der Arten ergeben. Beweidete feuchte Bergwiesen werden vor allem durch gehäuftes Auftreten von Rasen-Schmiele, Kriechendem Hahnenfuß und Weiß-Klee gekennzeichnet. In gemähten oder auch brachliegenden Beständen können Wiesen-Knöterich, Alantdistel, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Schaumkraut, Wald-Engelwurz und Wolliges Honiggras größere Anteile einnehmen. Sumpf-Kratzdisteln sorgen oft für Probleme bei der Heugewinnung. Echte Feuchtwiesen (Sumpfdotterblumenwiesen) sind heute sehr selten. Durch Beweidung wurden daraus entweder Binsensümpfe mit Spitzblütiger und/oder Flatter-Binse - oder aber feuchte Mädesüß-Hochstaudenfluren. Auf sehr nassen Flächen entwickeln Waldsimsen Dominanzbestände. Ungeachtet dessen verbergen sich im Zentrum der mehr oder weniger großen Quell-Feuchtkomplexe nicht selten noch Relikte der Kleinseggenrasen mit Schmalblättrigem Wollgras, Teich- und Sumpf-Schachtelhalm, Sumpf-Veilchen, Kleinem Baldrian und, heute sehr selten, Fieberklee sowie Rundblättrigem Sonnentau. Regelmäßig zu findende Nasswiesenarten sind Sumpf-Pippau, Sumpf-Vergissmeinnicht, Flammender Hahnenfuß und Sumpf-Hornklee.
Im Müglitztal zwischen Bärenstein und Glashütte fallen dem Wanderer und Radfahrer im Frühling die blütenreichen, meist etwas feuchten Böschungen auf, vor allem parallel zur Müglitztalstraße. Zunächst zaubern blau blühende Wald-Vergissmeinnicht, Rote Lichtnelken und weiße Knoblauchsrauken hübsche Kontraste. Im Juni setzt sich dann der Waldgeißbart durch. Im Sommer schließlich fallen die purpurnen Blüten des Sumpf-Storchschnabels auf.
Entsprechend des kleinflächigen Wechsels von Steinrücken und verschiedenen Grünlandflächen ist auch die Tierwelt recht vielfältig. Zu den typischen Säugetieren gehören Feldhase, Fuchs, Hermelin und Mauswiesel; charakteristische Steinrückenvögel sind u.a. Goldammer, Neuntöter, Grünfink, Dorngrasmücke und Feldsperling. Im Herbst/Winter fallen viele weitere Arten ein, um sich an den Früchten der Sträucher satt zu fressen, beispielsweise nordische Wacholderdrosseln auf dem Durchzug.
Heinz Kluge, Hirschsprung, Vorsitzender des Imkervereins "Oberes Müglitztal" 1905 e.V.
Die Nutzung der Honigbiene durch den Menschen ist so alt wie die Menschheit selbst. Obwohl klein, heutzutage viel zu wenig beachtet und von vielen Menschen wegen ihrer Stiche gefürchtet, zählt sie doch zu den wichtigsten Haustieren. Noch weitaus wichtiger als der beliebte Bienenhonig ist ihre Bedeutung für die Blütenbestäubung. Etwa 80 % der Kulturpflanzen und sehr viele Wildpflanzen sind auf Insektenbestäubung angewiesen. Wenig bekannt ist auch der Wert toter Bienen. 10 bis 15 kg Biomasse liefert ein Volk pro Jahr - wichtige Nahrung für andere Kleinlebewesen wie Ameisen. Und schließlich bieten Blütenpollen, Propolis (Kittharz), Gelee royale (Weiselfuttersaft) und Bienengift wichtige Stoffe für Naturmedizin und Pharmazie.
Ursprünglich lebte die staatenbildende Honigbiene wild in Wäldern, bis vor einigen hundert Jahren auch recht zahlreich im Ost-Erzgebirge. Rodungen, die Entfernung fast aller dicken Baumstämme aus den Wäldern, aber auch die zunehmende Nutzung der wilden Bienenstöcke ließen ihr keine natürlichen Lebensbedingungen mehr - aus dem Wildtier wurde immer mehr ein Haustier. Die heutigen Wildbienenarten, in Deutschland immerhin mehrere hundert, leben sämtlich solitär, bilden also keine Staaten wie die Honigbiene Apis mellifera.
Die ökologisch so bedeutsame Honigbiene bedarf heute der Pflege durch den Menschen. In einem Volk leben im Winter 8.000 bis 15.000, im Sommer 40.000 bis 60.000 Bienen. Aufgrund ihrer hohen Zahl sind sie für die Blütenbestäubung von so großer Bedeutung. Durchschnittlich sollten etwa vier Bienenvölker auf einem Quadratkilometer gehalten werden. Die Realität sieht heute leider anders aus.
Bereits vor 800 Jahren, als der wilde Erzgebirgsurwald noch ehrfurchtsvoll Miriquidi (Dunkelwald) genannt wurde, zogen mit hoher Wahrscheinlichkeit Honig- und Bienenwachssammler durch diese Gegend. Die Entwicklung des Zeidlerwesens ist unter anderem für den Raum Tharandt belegt. Doch die begehrten Ressourcen, die die wilden Bienenvölker boten, waren begrenzt. Höherer Honig- und Wachsertrag stellte sich nicht von allein ein. Darum schuf man künstliche Höhlungen in über 100-jährigen Bäumen, als Schutz vor Bären in einer Höhe von 4 Metern. So betreute ein Zeidler immerhin bis zu 30 Zeidelbäume. Die Ergebnisse seiner Arbeit waren am Hofe so begehrt, dass er privilegierte Rechte bekam, z.B. die Erlaubnis, eine Armbrust zu tragen. Er musste einen Eid leisten und sachkundiges Wissen besitzen. Historisch aufgeschrieben ist dies etwa für das 17./18. Jahrhundert in der Hirschsprunger Chronik von Arthur Klengel, wobei es um die Versorgung der Altenberger Bergleute mit Honig und Wachs ging.
Im 19. Jahrhundert - mit der Industrialisierung und intensiver Forstwirtschaft - kam dann der endgültige Niedergang des Zeidlerwesens. Einer der letzten Zeidlermeister der Gegend war Daniel Holfert aus Kipsdorf. Er gehörte 1873 zu den Mitbegründern des Bienenvereins Dippoldiswalde. Die Bienen wurden zunehmend aus dem Wald in die Gärten geholt, wo man sie zuerst in so genannten Klotzbeuten (Baumstümpfe), dann in Strohbeuten und Weidenkörben hielt. In der weiteren Entwicklung veränderten sich die Bienenwohnungen bis in ihre heutige Form von Magazinen oder Hinterbehandlungsbeuten.
Bienenhaltung war weit verbreitet, viele Menschen in den Dörfern des Erzgebirges betrieben neben ihrer eigentlichen Arbeit auch noch etwas Imkerei. In den Vereinen galt es, Fachwissen zu vermitteln. Vor allem Pfarrer machten sich dabei verdient. In Deutschland begannen sich wissenschaftliche Institute der Bienenforschung und -züchtung zu widmen. Gustav Holfert, ein Enkel des letzten Kipsdorfer Zeidlers, besaß beispielsweise einen Lehrbienenstand und war weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt.
Von den vier in Deutschland bewirtschafteten Bienenrassen war in unserer Gegend ursprünglich die Nordbiene Apis mellifera mellifera zu Hause. Durch Züchtung hielt im 20. Jahrhundert dann die Graubiene Apis mellifera carnica Einzug. Diese aus der Krajina stammende "Carnica" zeichnet sich unter anderem durch Sanftmut, also geringere Stechlust aus. Die Züchtung erfolgt an so genannten Belegstellen, abgelegenen Standorten im Wald, mindestens zehn Kilometer abseits des nächsten Bienenvolkes. Eine solche Belegstelle wurde 1944 in Hirschsprung angelegt und bis 1987 im Raum Altenberg betrieben. Den dabei engagierten Züchtern ist die Einführung dieser sanftmütigen, leistungsfähigen Bienenrasse zu verdanken.
Seit 1990 kommt "schleichend" eine neue Bienenrasse in unseren Raum, die Buckfast-Biene, eine Kreuzung zwischen Graubiene und Italiener-Biene Apis mellifera ligustica.
Die Honigbiene ist mehreren Krankheitserregern ausgesetzt, die meisten davon kann sie von Natur aus bewältigen. Ihr größtes Problem hat sie zur Zeit mit einer aus Asien eingeschleppten Milbe namens Varroa jakobsoni. Große Gefahren für die Bienen gehen außerdem von den enormen Mengen an Pestiziden aus, die in der modernern Landwirtschaft eingesetzt werden. Neue, nicht abschätzbare Risiken drohen mit dem Anbau gentechnisch veränderter Feldfrüchte auf die Honigbienen - und damit auf das gesamte Ökosystem - zuzukommen.
Für die Geschichte und Gegenwart ist es interessant, die Entwicklung an einem Imkerverein zu zeigen, die man auch für andere Gebiete im Ost-Erzgebirge verallgemeinern kann.
Der Bienenzüchterverein "Oberes Müglitztal" gründete sich am 30. 4. 1905 in Bärenhecke. Leider verbrannten die Unterlagen von vor 1940 in den Kriegswirren 1945.
Entwicklung der Zahl der Mitglieder und Bienenvölker im Imkerverein Oberes Müglitztal
Zeitraum: | 1940-49 | 1950-59 | 1960-69 | 1970-79 | 1980-89 | 1990-99 | 2000-07 |
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Mitglieder: | 88 | 120 | 112 | 85 | 77 | 30 | 28 |
Völkerzahl: | 430 | 959 | 1309 | 1002 | 947 | 397 | 342 |
Einen Aufschwung erlebte die Imkerei in den 1960er und 70er Jahren. So bekam der Bienenhalter zuletzt für ein Kilo abgelieferten Honig 14 DDR-Mark, die Blütenbestäubung in Obstbau und Landwirtschaft wurde extra honoriert. Viele Imker waren mit Wanderwagen unterwegs. Bis zu 1500 Bienenvölker kamen zusätzlich in unser Gebiet, um die Waldtracht zu nutzen.
1989/90 setzte ein starker Rückgang an Imkern und Bienenvölkern ein. In Sachsen sank die Zahl der Bienenvölker von 112.000 vor 1990 auf heute nur noch 28.500. Anstatt der ursprünglich 8.000 Imker sind heute nur noch 2.800 registriert, nahezu die Hälfte aller Imkervereine hat sich komplett aufgelöst.
Anstatt der ökologisch erforderlichen vier Bienenvölker pro Quadratkilometer leben heute im Müglitztalgebiet nur noch 1,2 - und in anderen Gegenden ist die Situation noch dramatischer!
Bienenhaltung ist ein faszinierendes, interessantes Hobby, eine gewinnbringende Tätigkeit hingegen nicht mehr. Jedoch: "Der Staat muss einen ständigen Bestand an Bienen haben", so der große Naturgelehrte Konrad Sprengel (1750-1816 - er entdeckte die Blütenbestäubung durch Insekten), "um das Leben von Flora und Fauna zu gewährleisten".
Albertus, Jürgen (ohne Jahr): Schloß Lauenstein, Broschüre
Grüne Liga Osterzgebirge (1997): Biotopverbundprojekt Bärenstein; Broschüre
Grüne Liga Osterzgebirge (2001): Biotopverbundprojekt Johnsbach/Falkenhain; unveröffentlicht
Hammermüller, Martin (1964): Um Altenberg, Geising und Lauenstein; Werte der deutschen Heimat, Band 7
Meltzer (1911): Lauenstein in meiner Jugendzeit; Reprint, ursprünglich veröffentlicht in "Über Berg und Tal", Zeitschrift des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz, 1910/11
Müller, Gerhard (1964): Zwischen Müglitz und Weißeritz; Werte der deutschen Heimat, Band 8
Richter, Helmut (2002): 800 Jahre Dorf und Herrschaft Bärenstein (Chronik)
www.ag-naturhaushalt.de/Mueglitz.htm