Die Landschaft zwischen Lauenstein und Geising ist von vielen Steinrücken gegliedert, zwischen denen sich noch einige Berg- und Feuchtwiesen verbergen. Intensive Beweidung in den 1970er und 80er Jahren und/oder Brachfallen in den 1990ern haben die meisten dieser Grünlandflächen eines großen Teiles ihres einstigen Blütenreichtums beraubt. Einige typische Arten, wie die Charakterart Köpernickel (Bärwurz), breiten sich allmählich wieder von ihren Steinrückenrefugien in die Umgebung aus. Bei einigen Wiesenstreifen zwischen den Lesesteinwällen erkennt man noch die quer verlaufenden Begrenzungen der kleinen Parzellen, die wahrscheinlich nach 1945 aus Bodenreformland hervorgingen. Jede dieser Miniflächen wurde etwas anders bewirtschaftet, die daraus resultierenden Unterschiede erkennt man teilweise heute noch. So wechseln sich hochhalmige Wiesen ab mit kurzrasigen Flächen. Längere Brachezeiten zeigen auf einigen Abschnitten unter anderem große Bestände von Kanten-Hartheu, außerdem Lupinen, Rainfarn und Schafgarbe an. Auch der hier wachsende Glatthafer wächst in 600 m Höhenlage meist nur noch auf gar nicht oder selten gemähtem Grünland, während er ja im Tief- und Hügelland der Mähwiesenvegetation seinen Namen gegeben hat.
Wo der von Lauenstein nach Geising führende Wanderweg (blauer Strich) sich von der Hochfläche in Richtung Rotwassertal herabsenkt, erstreckt sich die große Feuchtwiesenmulde der "Nassen Lehn". Kleine, noch weitgehend unbegradigte Bächlein durchziehen die Quellmulde und führen das Wasser einem kleinen, gehölzumstandenen Teich zu. Vor Beginn der Landwirtschaftsintensivierung in den 1960er Jahren muss dies hier ein besonders bunter Wiesenkomplex gewesen sein, mit Trollblumen, Orchideen und anderen typischen Arten in großer Zahl. Seither weiden Rinder, zertreten den feuchten Boden mitsamt empfindlichen Pflanzenwurzeln, fressen Kräuter bereits lange vor der Samenreife ab und fördern heutzutage weit verbreitete "Weideunkräuter" wie Stumpfblättriger Ampfer und Brennnessel. Doch es steckt noch Potential in der Nassen Lehn: Verschieden stark vernässte und verschieden stark beweidete Bereiche bilden ein buntes Mosaik von
An den trockeneren Hängen bereichern Weißdorn- und Heckenrosensträucher das Landschaftsbild - und im Herbst das Nahrungsangebot für Vögel. An feuchteren Stellen am Waldrand wachsen u.a. Ohrweiden und Traubenkirschen. In den letzten Jahren wurden die Wiesen der Nassen Lehn, bis auf die ganz nassen Stellen, wieder gemäht. Dank des Naturschutzgroßprojektes "Bergwiesen im Osterzgebirge" konnte das hiesige LPG-Nachfolgeunternehmen geeignete Mähtechnik anschaffen.
Von Rinderweide weitgehend verschont blieb der schmale Wiesenstreifen im Wald, unterhalb des Wanderweges. Der Förderverein für die Natur des Osterzgebirges hat vor einigen Jahren mit erheblichem Aufwand diese fast zugewachsene, weil jahrelang ungenutzte Fläche entbuscht. Dank der seitdem wieder aufgenommenen Mahd konnte sich der darin verborgene Restbestand an Breitblättrigen Kuckucksblumen wieder erholen. Reichlich einhundert rotviolette Blütenköpfe sind im Mai/Juni vom angrenzenden Wanderweg aus zu sehen.
Die langgestreckten Steinrücken und die haufenförmigen Steinhorste rund um das Steinklippenholz erfreuen nicht nur das Auge des Wanderers, sie lohnen auch eine eingehendere Betrachtung. Ziemlich genau kann man die Grenze zwischen Gneis (östlich) und Granitporphyr (westlich) verfolgen. Diese zeigt nicht nur das Gestein, sondern auch die Vegetation an. Der magerere Granitporphyr genügt den Vogelbeerbäumen, während der reichere Gneis mehr und größere Bäume hervorbringt (Berg-Ahorn, Vogel-Kirsche, Esche, sogar einige Berg-Ulmen leben hier noch). Auch die Strauchschicht ist bunter: Hasel, Weißdorne, Schneeball treten zu dem auch über Granitporphyr vorkommenden Roten Holunder. Zitter-Pappeln können sich mit ihren Ausläufern auf lange ungenutzten Steinrücken und den angrenzenden Flächen breitmachen.
Direkt am Wanderweg, nahe des Waldrandes, wächst ein schöner Bestand Feuerlilien, deren orangerote Blüten Ende Juni unübersehbar sind.
Einstmals, als landwirtschaftliche Nutzfläche noch wichtig war zum Überleben, verwandten die Flächenbesitzer viel Zeit und Kraft dafür, die Steine möglichst platzsparend aufzuschichten. Reste solcher trockenmauerartigen Steinrücken finden sich heute noch zwischen Geising und Lauenstein. Zu DDR-Zeiten wurden diese Zeugnisse alter Landkultur mit Füßen getreten - bzw. von Rinderhufen breitgetreten. Teilweise werden auch heute noch die Steinrücken mit in die großen Weidekoppeln einbezogen, obwohl das eigentlich nicht zulässig ist. Steinrücken stehen als so genannte "§26-Biotope" (nach dem Paragraphen 26 des Sächsischen Naturschutzgesetzes) automatisch unter Schutz, ohne dass sie extra als Naturdenkmale o.ä. ausgewiesen und gekennzeichnet werden müssten.