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Altstadt Krupka/Graupen und Rosenburg


Blick von der Rosenburg auf die Altstadt von Krupka und hinauf zum Mückenberg

Die heutige Stadt Krupka ist ein Konglomerat von Städten und Siedlungen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vereinigt wurden. Neben der historischen Bergstadt selbst gehören dazu unter anderem der alte Wallfahrtsort Bohosudov/Mariaschein, Uncín/Hohenstein, Maršov/Marschen, Vrchoslav/Rosenthal und Sobechleby/Sobochleben. Rund 13.000 Einwohner leben hier. Insbesondere in den letzten Jahren führt intensive Bautätigkeit dazu, dass Krupka und Teplice zu einer ununterbrochenen urbanen Agglomeration zusammenwachsen.

Daran war vor einigen hundert Jahren nicht zu denken, wenngleich die Region seit jeher ein wirtschaftliches Zentrum Nordböhmens darstellte. Mit Beginn der Zinngewinnung, vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts, siedelten Menschen zu Füßen des Mückenberges. Rund einhundert Jahre später, im Jahre 1330, wurde in einer Urkunde bereits von einer "Stadt" gesprochen. Das historische Zentrum der Bergstadt entwickelte sich in einem steilen Tal, unterhalb der Burg Graupen.

Diese Burganlage entstand ungefähr gleichzeitig mit der Stadt und sollte wohl gleichermaßen die wirtschaftlich bedeutende Zinnförderung wie auch das Grenzgebiet zur Mark Meißen schützen. Dabei waren auch schon zu dieser Zeit vor allem sächsische Bergleute und Bergbauunternehmer in Nordböhmen aktiv. So gehörten dem Geschlecht von Kolditz hier nicht nur mehrere Bergwerke, sondern auch die Burg. 1504 verkauften diese aber die Burg, die danach nicht mehr als Herrschaftssitz, sondern nur noch als Stützpunkt von Verwaltungsbehörden diente. Nach dem 30-jährigen Krieg verfiel der größte Teil der alten Burganlage, auf deren Fundamenten in der Folgezeit ein neues Bergamtsgebäude errichtet wurde. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Burgruine zum Anziehungspunkt romantisch veranlagter Kurgäste aus Teplitz. An den verfallenden Gemäuern rankten zahlreiche Rosensträucher, möglicherweise verwildert aus den ehemaligen herrschaftlichen Gärten. Deren Blütenpracht führte zur heute noch gebräuchlichen Bezeichnung "Rosenburg". Dank EU-Fördermittel wird seit einigen Jahren die Burgruine gesichert und wieder für Besucher zugänglich gemacht. Von den Mauerbrüstungen bieten sich schöne Ausblicke ins Nordböhmische Becken einerseits und über die historische Altstadt mit dem langgestreckten, extrem schrägen Marktplatz andererseits, über dem sich der Mückenberg mit dem Mückentürmchen erhebt.


Zugang zur Rosenburg

Am Graupener Markt befindet sich auch das Museum von Krupka, in dem man viel Wissenswertes über die Natur der Umgebung sowie deren Bodenschätze erfahren kann. Die Ausstellung "Krupka und Zinn" bietet eine Reise von der Urzeit bis heute. Die ältesten Dokumente stammen aus der jüngeren Steinzeit. Bemerkenswert ist auch das Modell eines Stollns, das schon vor dem Zweiten Weltkrieg entstand. In der mineralogischen Abteilung kann man verschiedene Minerale aus der Umgebung der Zinnerzlagerstätten in Krupka und Cínovec betrachten. Eine zoologische Ausstellung präsentiert die häufigsten Tiere der Region. Weiterhin bietet das Museum noch etwa 200 Pilzmodelle sowie Expositionen zur Geschichte der Stadt.


im Museum Krupka