Startseite | Inhaltsverzeichnis

Stockwiese


Stockwiese mit Schwarzwurzel

Unterhalb der Straße Oelsen - Bad Gottleuba leuchten im Frühling weithin die blauen Blüten der Sibirischen Schwertlilie. Die Stockwiese zählt zu den wertvollsten Bereichen des infolge der intensiven Landwirtschaft arg zersplitterten Naturschutzgebietes Oelsen. Dies ist umso erstaunlicher, als direkt gegenüber, oberhalb der Straße am Hackhübel, die LPG - jetzt Agrargenossenschaft - ihre Stallanlagen errichtet hatte. Doch im Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperre galten besondere Schutzvorschriften.

Wie bei den meisten der verbliebenen Oelsener Naturschutzwiesen fällt nicht nur die außergewöhnliche Blütenfülle, sondern auch das eng verwobene Nebeneinander von Berg- und Nasswiesen auf. Gleichermaßen wechseln sich offenbar gut mit Mineralstoffen versorgte, meist feuchte Senken mit mageren Trockenbuckeln ab. Erstere beherbergen Nasswiesenbereiche mit Kleinem Baldrian, Sumpf-Vergissmeinnicht und Breitblättriger Kuckucksblume, letztere hingegen kleinflächige Borstgrasrasen mit Berg-Platterbse und Zittergras. Und schließlich: Arten des Hügellandes wie Heilziest und Großer Wiesenknopf, in der Nähe auch Schwärzender Geißklee, gedeihen hier ebenso wie Berglandspflanzen, beispielsweise Perücken-Flockenblume, Alantdistel und Bärwurz.

Die Stockwiese ist wahrlich ein ganz besonderes Biotop. Fast alle Wiesenpflanzen des Oelsener Raumes kommen hier auf kleinem Raum vor, teilweise in beachtlicher Anzahl: Trollblume, Kugelige Teufelskralle, Busch-Nelke, Schwarzwurzel, Färberscharte und Sibirische Schwertlilie.

Doch auch hier gilt: Bitte keinesfalls die Fläche betreten! Diese Blütenpracht ist sehr vergänglich - wie die Vernichtung der meisten Oelsener Berg- und Nasswiesen in den letzten Jahrzehnten überdeutlich gezeigt hat. Wer die Pflanzen betrachten will, sollte ein Fernglas dabei haben und am Rande der Fläche stehen bleiben.