Der Seidewitzbach, dessen Quellgebiet südlich von Walddörfchen liegt, durchfließt in seinem obersten Bereich den "Hennersbacher Grund". Zwischen dem Ort Hennersbach und dem kleinen See des Rückhaltebeckens Liebstadt führt ein dreieinhalb Kilometer langer Wanderweg durch den reizvollen Grund. Die Auwiesen werden im oberen Teil als Weide genutzt, im unteren Teil hingegen werden sie wieder, im Zuge der Landschaftspflege, als Mahdwiesen gepflegt. Nasswiesen und vier kleine Weiher bereichern die Talsohle.
Auf frischen Standorten erkennen wir u. a. Bergwiesenarten wie Bärwurz, Große Sterndolde, Alantdistel, Perücken-Flockenblume, Wiesen-Knöterich, und Blutwurz. Auf gut durchfeuchteten Stellen der Talsohle bilden Gewöhnlicher Gilbweiderich, Kleiner Baldrian, Blasen- und Wiesen-Segge, Sumpf-Veilchen, Sumpf-Vergißmeinnicht, Flatter-Binse, Echtes Mädesüß, Sumpf-Dotterblume und weitere Arten kleine Waldsümpfe. Am Bachrand ist Hohler Lerchensporn und Seidelbast im Frühjahr auffällig, im Sommer dann der Wald-Geißbart.
Die Hänge des Hennersbacher Grundes tragen sowohl Fichtenforste als auch Laubmischwälder, darunter auch Bereiche mit alten Rot-Buchen, in welchen die arttypischen, hellklingenden Rufreihen des Schwarzspechtes zu hören sind.
Dank der kleinen Weiher und dem im Teilstau gehaltenen Rückhaltebecken sind Grasfrosch, Erdkröte und auch Bergmolch recht häufig anzutreffen. Typische Reptilien des Tales sind Kreuzotter, Ringelnatter und Waldeidechse.
Etwa in der Mitte des Hennersbacher Grundes erinnern Reste eines Mühlgrabens an die ehemalige "Ziegenrückmühle". Um 1801 errichtet, wurde sie schon 12 Jahre später von französischem Militär zerstört. Im September 1813 musste die Gegend den Durchzug von zehntausenden Soldaten erdulden. Napoleon selbst hat im Schloss Kuckucksstein und im Pfarrhaus Breitenau genächtigt. Nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Kulm/Chlumec zogen die geschlagenen Truppen erneut über die östliche Erzgebirgsflanke, verfolgt von russischem und österreichischem Militär.