Das Kleine Kohlbachtal hat in den letzten 50 Jahren seinen Charakter vollkommen verändert. Früher war es ein weitgehend offenes Wiesental, heute wird es überwiegend von Sukzessionswäldern aus Ahorn und Aspen oder von Pappelaufforstungen eingenommen. Die noch vorhandenen Wiesen und Streuobstbereiche verbuschen und verfilzen zusehends. Aber auch diese "Wildnis" hat ihren Reiz für den Naturfreund, wohl kaum irgendwo sonst kann man im Frühjahr einem so vielstimmigen Vogelkonzert lauschen.
Von der Glashütter Kohlsteigsiedlung kommt man zunächst an einer großen ehemaligen Talwiese auf der linken Seite vorbei. Seit Aufgabe der Nutzung hat sich hier im Tal der Rauhaarige Kälberkropf zu geschlossenen Beständen entwickelt. Rechts des Weges befinden sich mehrere alte Streuobstwiesen, die aber überwiegend schon stark verbuscht sind und von Brennnesseln dominiert werden.
Die Grünlandflächen auf der Schützenhöhe wurden zu DDR-Zeiten meistens erst als letztes beweidet, so dass sich hier Bestände von Stattlichem Knabenkraut und Großem Zweiblatt halten konnten. Durch ausbleibende Nutzung nach 1990 und damit einhergehende Verfilzung verschwanden beide Pflanzen fast vollständig, woran auch die Mahd der Flächen durch Grüne Liga oder Landschaftspflegeverband seit fast zehn Jahren nicht viel ändern konnte. Die Nordseite der Schützenhöhe wird von eichendominierten, struktur- und blockreichen Mischwäldern eingenommen.
Die Quellmulde des Kleinen Kohlbaches ist durch intensive Beweidung und Melioration botanisch verarmt. Interessant sind ein kleines, feuchtes Feldgehölz, in dem nach dem Krieg eine kleine Einsiedelei stand, sowie die Steinrücken, die sich vom Müglitztal bis Dittersdorf über zwei Kilometer Länge erstrecken, unterbrochen durch die Täler von Kleinem und Großem Kohlbach.