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Kesselshöhe

Die 657 m hohe Kesselshöhe erhebt sich nordöstlich der Spülkippe im Tal der Kleinen Biela und wird von Nordwesten her durch den Steinbruch Schotterwerk Bärenstein angenagt. Fast der gesamte Höhenzug einschließlich des südlich angrenzenden "Gaschraumes" ist in den 1980er Jahren abgeholzt worden, teilweise, weil die Fichtenbestände stark geschädigt waren, teilweise auch für die Erweiterung der Spülkippe. Heute entwickelt sich stattdessen hier ein Pionierwald aus Birken, Salweiden und Ebereschen. Nur wenige Eschen und Ahorne sind darunter, die Edellaubholzarten werden von dem hier zahlreichen Wild weg gefressen.

Nordöstlich der Kesselshöhe entspringt ein kleiner Bach in einer großen seggen- und binsenreichen Quellmulde, der dann zur Kleinen Biela fließt.

Östlich der Kesselshöhe ist eine noch sehr strukturreiche Steinrückenlandschaft erhalten geblieben. Teilweise wurden die hier sehr mächtigen Steinrücken sogar zu Trockenmauern aufgeschichtet, damit sie in früheren Zeiten der Landwirtschaft keinen Platz wegnahmen. Heute sind die meisten dieser Trockenmauerschichtungen längst zusammengefallen. Leider wurden in jüngster Zeit die Gehölze der Steinrücken, einschließlich einiger wertvoller Wildapfelbäume, von der hier wirtschaftenden Agrargenossenschaft übel zugerichtet.

Das dazwischen liegende Grünland wird seit einigen Jahren nach längerer Brachezeit nun wieder gemäht, die steileren Hangbereiche werden jedoch nur gemulcht ("Mäh-Mulchen" ist für Wiesen die denkbar ungünstigste Pflege- oder Nutzungsform, nicht nur, weil beim maschinellen Häckseln der Gräser und Kräuter besonders viele Tiere vernichtet werden, sondern auch, weil der unterseits faulende Mulchteppich auf den Böden ein sehr ungünstiges Substrat für Pflanzen und Bodenorganismen bildet).

Auf einem schmalen Viertelhufenstreifen, dem so genannten Viebsch, haben sich noch sehr schöne Bergwiesen erhalten können, unter anderem mit einem Massenvorkommen der Berg-Platterbse. Seit 1997 werden diese Flächen von einem Bärensteiner Pferdehalter wieder zur Heugewinnung gemäht. Die Grüne Liga Osterzgebirge hat im Rahmen der Biotopverbundplanung Bärenstein das Schwergewicht ihrer Vorhaben auf diesen Bereich östlich der Kesselshöhe gelegt. Die bis zu zwei Kilometer lang gestreckten, in Nord-Südrichtung verlaufenden Hufenstreifen sollen wieder als Verbundkorridore für die Pflanzenarten der Berg- und Feuchtwiesen zwischen Geisingberg und Bielatal entwickelt werden. Diesem Ziel kommt die Heumahd sehr entgegen.