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Lugsteine


896 bzw. 897 m sind die rötlichen Porphyklippen des Kleinen und des Großen Lugsteins hoch. Dazwischen wurde in den 1950er Jahren ein Funkmast errichtet (und in den 1990er Jahren erneuert), der von weither als neuzeitliche Landmarke des Erzgebirgskammes zu sehen ist. Bei den Lugsteinen handelt es sich tatsächlich um den Kamm des Ost-Erzgebirges, der hier an einer von zwei Stellen ein kurzes Stück auf der Deutschen Seite verläuft (die andere Stelle ist der Teichhübel bei Deutscheinsiedel). Aufgrund des Waldsterbens bietet sich heute von den Lugsteinen eine weite Rundumsicht. Im Süden erhebt sich der lange Rücken des 909 m hohen Pramenác/Bornhauberg; in den flachen Senken zu Füßen des Lugsteins liegt der Moorkomplex des Georgenfelder Hochmoores und dessen tschechischer Fortsetzung Cínovecké rašelinište. Die dunklere Farbe der Moorkiefern hebt sich deutlich von der Umgebung ab. Einen reichlichen Kilometer weiter in Richtung Bornhau befindet sich ein zweiter Hochmoorbereich namens U jezera/Seeheide. Ansonsten prägen heute mehr oder weniger lückige Blaufichten-Jungbestände den Kammbereich auf tschechischer Seite, aus denen die Porphyrfelsgruppe Na skále/Meiersberg (883 m), hervorschaut.


Kleiner Lugstein Weil die Lugsteine Teil des Gebirgskammes sind, kann man von hier aus auch in das Nordböhmische Becken und zu den dahinter aufragenden Vulkankegeln des Böhmischen Mittelgebirges schauen. Im Bereich der Lugsteine wurden nach dem Absterben der Fichtenforsten einige Hektar nicht wieder bepflanzt, sondern blieben der natürlichen Entwicklung vorbehalten. Wolliges Reitgras, Draht-Schmiele, Heidelbeere, Heidekraut wechseln sich auf dem Boden ab, dazwischen sind aber auch schon etliche Ebereschen und Moor-Birken hoch gewachsen. In kleinen, feuchten Senken wächst Schmalblättriges Wollgras. Damit keine seltenen Tiere gestört werden, sollte man insbesondere im Winter und Frühling unbedingt auf den Loipen bzw. Wanderwegen bleiben, Hunde anleinen und unnötigen Lärm vermeiden. Als das Kahleberggebiet wieder aufgeforstet werden sollte, waren die Förster angesichts der extrem ungünstigen Umstände einigermaßen ratlos, wie diese Mammutaufgabe bewerkstelligt werden sollte. Durch die Luftschadstoffe starben ja nicht nur die Fichten ab, es veränderte sich auch das gesamte Ökosystem. Vor allem die dichten Teppiche des Wolligen Reitgrases bereiteten sehr große Probleme. Die dazwischen gepflanzten Bäumchen wurden überwachsen oder von den Mäusen, die sich im Grasfilz sehr wohl fühlen, angefressen. Die Hirsche, denen das Reitgras nicht schmeckt, taten sich an den überlebenden Pflanzen gütlich. Um praktikable Lösungsmöglichkeiten vorzuschlagen, legte das Tharandter Institut für Waldbau am Weckebrotweg eine Dauerversuchsfläche an. Auf vier Quadraten wurden verschiedene Bodenbearbeitungsvarianten und Pflanzweisen - mit und ohne Wildzaun - ausprobiert. Diese Flächen sind heute noch zu erkennen, allerdings kaum Unterschiede in der Vegetation, die sich seither entwickelt hat.