Zweihundert Meter östlich des Lugsteines befindet sich die Wetterstation Zinnwald-Georgenfeld des Deutschen Wetterdienstes, in 877 m Höhenlage direkt auf dem Erzgebirgskamm. 1971 zog die Messstation hierher, als die Bedingungen am alten Ort, auf dem Geisingberg, infolge der hochwachsenden Bäume immer ungünstiger wurden für die Gewinnung repräsentativer Wetterdaten. Dort standen ohnehin umfangreiche Renovierungsarbeiten an. Die vier Wetterbeobachter der Zinnwalder Wetterstation melden tagsüber stündlich die "üblichen" Werte wie Temperatur, Niederschlag und Bewölkung zur Zentrale nach Leipzig, wo die Daten sämtlicher Stationen zusammengefasst, mit Satellitenbeobachtungen verglichen und zum aktuellen Wetterbericht aufbereitet werden. Über diesen wiederum informiert eine kleine Schautafel am Eingang der Wetterwarte. Auch nachts werden die entsprechenden Werte erfasst und weitergeleitet, dann allerdings automatisch. Eine vollautomatische Station würde wahrscheinlich in einer exponierten Kammregion wie Zinnwald kaum zuverlässig arbeiten, weil Schneeverwehungen oder dicke Rauheispakete die empfindlichen Messinstrumente außer Gefecht setzen können, wenn kein Personal zur Überwachung der Funktionsfähigkeit vorhanden ist. Die langjährige Durchschnittstemperatur in Zinnwald-Georgenfeld beträgt 4,7 0C (im Vergleich: Heidenau 10,4 0C, Teplice/Teplitz 8,9 0C), der Jahresdurchschnittsniederschlag 980 mm (Heidenau: 718 mm, Teplice/Teplitz 528 mm). Die höchste bisher gemessene Temperatur betrug 31 0C am 13. August 2003, am kältesten war es am 12. Januar 1987 mit minus 25 0C. Einige weitere interessante Extremdaten zum Zinnwalder Wetter bietet www.zinnwald.de/html/wetterdaten.html.
So exponiert die Wetterstation auch zu sein scheint auf der offenen, windgepeitschten Kammfläche, so fängt doch der Kahleberg noch mehr Niederschläge ab. So lag die Regenmenge während des Hochwasserereignisses 12./13. August 2002 am Trinkwasserspeicher Galgenteich, im Luv des Kahleberges, mit 420 Litern pro Quadratmeter noch 13 l/m2 über der von Zinnwald-Georgenfeld.
Neben den rein meteorologischen Daten werden hier zusätzlich Informationen zu Luftschadstoffen (Schwefeldioxid, Stickoxide, Ozon) gesammelt und zum Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie übertragen. Über die Internetseite www.umwelt.sachsen.de gelangt man zu den aktuellen Werten. Außerdem wird seit 2001 die Intensität der Radioaktivität in der Atmosphäre erfasst.
Wer in Zinnwald-Georgenfeld weilt, sollte auf alle Fälle auch der denkmalgeschützten "Exulantensiedlung" Neu-Georgenfeld einen Besuch abstatten. Als mit dem 30-jährigen Krieg Böhmen an die Habsburger fiel, setzte in den nachfolgenden Jahrzehnten eine radikale Re-Katholisierung der bis dahin überwiegend protestantischen Bevölkerung ein. In den abgelegenen Bergbauorten wirkte sich diese Gegenreformation erst mit erheblicher Verzögerung aus (man brauchte hier schließlich die erfahrenen Bergleute), doch 1671 wurden auch hier die Menschen von den Jesuiten vor die Wahl gestellt, den Glauben zu wechseln oder das Land zu verlassen. Kurfürst Johann Georg II ließ sie aufnehmen und ihnen bei der kleinen Streusiedlung Zinnwald, gleich hinter der Grenze, etwas Land zuweisen. Der Druck auf die verbliebenen Evangelischen in Böhmisch-Zinnwald erreichte in den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts einen erneuten Höhepunkt. Doch der verfügbare Platz auf der sächsischen Seite des Ortes war mittlerweile knapp geworden. So mussten sich die kleinen Häuschen von Neu-Georgenfeld auf engem Raum beidseits einer zweihundert Meter kurzen Straße drängen. Diese Siedlungsform ist für das Ost-Erzgebirge sehr ungewöhnlich, nichtsdestoweniger aber dennoch sehenswert. Einige der Häuser werden von ihren heutigen Besitzern liebevoll in ihrer historischen Bauart bewahrt und gepflegt, teilweise sogar noch mit Holzschindeldächern.
Auf den Wiesen rund um Georgenfeld kann man sich im Mai/Juni an bunter Blütenpracht erfreuen. Einige der Flächen werden noch in traditioneller Weise genutzt und zeigen daher eine breite Palette von Berg- und Feuchtwiesenarten.
Aus dem ehemaligen Ferienheim der DDR-Staatssicherheit ist nach der "Wende" das Hotel "Lugsteinhof" geworden, das regelmäßig Wanderführungen ("Drei-Berge-Tour") sowie jeweils sonntags abends Diavorträge über die Region anbietet.