Artenreiche Wiesen sind nach mehreren Jahrzehnten Landwirtschaftsintensivierung im unteren Ost-Erzgebirge heute Mangelware. Ein besonders schönes und artenreiches Stück Grünland, durch jährliche Heumahd privater Nutzer noch Anfang der 1990er Jahre in hervorragendem Zustand, wurde gleich nach der "Wende" als Flächennaturdenkmal ausgewiesen. Doch dies allein konnte den guten Pflegezustand nicht erhalten, als die private Heu-Nutzung der Wiesen wegfiel.
Trotz deutlicher Beweidungsschäden einerseits und Verbrachungstendenzen andererseits ist auch heute noch die Holzbachwiese, in einem kleinen Bachtälchen am Südostrand der Dippoldiswalder Heide gelegen, recht artenreich und bemerkenswert. Der Talgrund ist sumpfig und beherbergt Arten der Nasswiesen und feuchten Staudenfluren, wie Wald-Simse, Gewöhnlicher Gilbweiderich, Faden- und Glieder-Binse, Rauhaariger Kälberkropf, Sumpf-Schafgarbe, Kuckucks-Lichtnelke und Wald-Engelwurz. Am Hang geht die Pflanzendecke in eine feuchte und teilweise magere Ausbildungsform der Bergwiesen über. Auffällig sind Bärwurz, Alantdistel, Blutwurz-Fingerkraut, Kanten-Hartheu, Goldhafer und Frauenmantel.
Alantdistel-Bärwurzwiesen benötigen in 350 m Höhenlage besondere klimatische Bedingungen. Das Gebiet zwischen Oberhäslich und Zscheckwitzer Holz stellt ein typisches Frostloch dar, in dem sich bei windstillen Hochdruckwetterlagen die Kaltluft staut. Autofahrer auf der B170 kennen dieses Phänomen, wenn sie, vor allem im Herbst oder Winter, hier in eine dichte Nebelbank eintauchen und dabei unter Umständen von Eisglätte überrascht werden.
Dass wir uns hier nicht wirklich im Bergland befinden, zeigen auch einige wärmeliebendere Arten an, unter anderem Großer Wiesenknopf und reichlich Glatthafer, in den angrenzenden Gebüschen auch der Hopfen.
Die Holzbachwiese beherbergt in ihrer großen Artenfülle auch noch einige Raritäten, vor allem die Orchideenarten Breitblättrige und Gefleckte Kuckucksblume sowie Großes Zweiblatt. Bei der gegenwärtigen Nutzung der Flächen sind diese kleinen Vorkommen ziemlich gefährdet. Zunehmende Weidezeiger wie Kriechender Hahnenfuß, Weiß-Klee, Rasen-Schmiele und Flatter-Binse sollten als Warnsignale gewertet werden.
Im angrenzenden Wald zeigen Einbeere, Wald-Flattergras und Goldnessel, dass hier nicht der in Dippoldiswalder Heide vorherrschende Sandstein, sondern wesentlich nährstoffreicherer Gneis ansteht.