Das Becherbachtal mündet kurz unterhalb der Zinnbrücke in die Weißeritz. Einen reichlichen Kilometer talaufwärts, wo ein kleines Seitenbächlein dem Becherbach zufließt, befindet sich eine Bergwiese, teilweise verzahnt mit torfmosreichen Binsensümpfen, Kleinseggenrasen sowie, am Ufer des Becherbaches, Kälberkropf-Staudenfluren. Unter den hier vorkommenden Arten fällt im Mai besonders das leuchtend gelbe Bach-Greiskraut auf. Außerdem beherbergt diese Wiese eine Reihe seltener Arten, dabei auch ausgesprochene Raritäten, wie etwa die unscheinbare Mondraute, ein sehr seltener Farn. Leider ist der Pflegezustand der Wiese nicht optimal. Konkurrenzschwache Arten wie Arnika, Kleiner Klappertopf, Kreuzblümchen sowie der erwähnte Mondrautenfarn sind durch das Brachfallen der wertvollen Wiese bedroht.
Die Bezeichnung "Becherbach" geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein Gewerbe zurück, das einstmals die Wälder des Ost-Erzgebirges nutzte: die Pechsieder. Pech war vor der Einführung von Teer aus Steinkohle ein unentbehrlicher Rohstoff. Man benötigte die schwarze Substanz unter anderem als Dichtmasse für Fässer und sonstige Behältnisse (als es noch keine Tupperschüsseln gab), als Schmiermittel für hölzerne Wagenachsen, als Klebstoff, als Brennmaterial für Fackeln sowie für viele weitere Zwecke.