Die Rehefelder Talweitung wird einerseits geprägt durch ausgedehnte Bergwiesen mit Wald-Storchschnabel, Bärwurz und Rot-Schwingel sowie zahlreichen weiteren Wiesenpflanzen (wenn sich auch aufgrund der ausbleibenden Mahd in den letzten Jahrzehnten viele einstmals typische Bergwiesenarten verabschiedet haben). Andererseits schließen sich in der breiten Aue viele Feuchtbereiche an die Weißeritz an. In den Übergangsbereichen gedeihen u.a. Wiesen-Knöterich, Alantdistel und Kuckucks-Lichtnelke. Ungemähte Feuchtflächen - und davon gibt es auch in Rehefeld reichlich - wachsen zu mehr oder weniger dichten Mädesüß-Hochstaudenfluren heran. Niedrigwüchsige, konkurrenzschwache Arten haben hier kaum noch Chancen.
Zu dieser Kategorie gehört auch der Märzenbecher. Genaues über dessen Herkunft im Tal der Wilden Weißeritz ist nicht bekannt. Seit Jahrhunderten wird diese Pflanze als hübscher Frühlingsblüher in Gärten angepflanzt und hat von da aus mancherorts den Weg in die freie Natur gefunden. Auf der anderen Seite bieten die Osterzgebirgstäler gut geeignete Lebensräume, so dass die Vorkommen des Märzenbechers, der in Sachsen die Nordgrenze seiner Verbreitung erreicht, durchaus auch natürlich sein könnten. Innerhalb der Rehefelder Weißeritzweitung war die "Frühlings-Knotenblume" (ein bei uns heute kaum gebräuchlicher Name) einstmals gar nicht so selten. Der Botaniker Arno Naumann schrieb 1923 in einem naturkundlichen Wanderbüchlein: "Bemerkenswert ist, daß auf dem der neuen Schule benachbarten Wiesengelände das für Auenwälder so typische Frühlingswunder des Märzenbechers erblüht. Auch am Fuße des Hemmschuhes soll er noch zu Tausenden die Buchenwaldgründe bedecken. Diese Standorte sind wohl die für Sachsen höchstgelegenen dieser reizvollen Pflanze."
Gleich unterhalb der Brücke an der Straße zum Donnerberg (bzw. zum Skilift) säumt ein schmaler, ganze 0,07 Hektar großer Streifen den Bach, auf dem heute noch einige dutzend bis hundert Märzenbecher gedeihen, außerdem auch zahlreiche andere Frühlingsblüher (Sumpfdotterblume, Hohe Schlüsselblume, später Bach-Nelkenwurz). Seit 1970 steht die Fläche als Flächennaturdenkmal unter Schutz.
Ein sehr schöner Blick auf die Rehefelder Talweitung bietet sich übrigens vom Parkplatz an der Straße nach Altenberg. Radler sollten hier eine ausgiebige Rast einplanen - besonders am Morgen, wenn noch dichter Nebel auf dem Talboden aufliegt.