Startseite | Inhaltsverzeichnis

Talsperre Lehnmühle


Talsperre Lehnmühle

Nach verheerenden Hochwasserereignissen mit Todesfällen (v.a. 1897) wurden an den beiden Weißeritzen 7 Talsperren geplant. Von der Planung bis zu Bau vergeht viel Zeit, und Talsperrenprojekte sind aufwendig und teuer, weshalb letztendlich im Tal der Wilden Weißeritz nur zwei Projekte umgesetzt wurden. Für den Naturhaushalt ist diese Reduzierung auch überwiegend positiv zu bewerten, denn Talsperren stellen einen ganz erheblich Eingriff in den Naturhaushalt, insbesondere in das Fließgewässerökosystem, dar. Schließlich wird das Fließgewässer räumlich und funktional durchtrennt, und das Querbauwerk ist für viele Lebewesen schwer oder gar nicht mehr zu überwinden. Beide Talsperren, Lehnmühle und Klingenberg, entstanden zudem in einem siedlungsfernen Abschnitt der Wilden Weißeritz. Andererseits entwickelten sich mit den Wasserflächen auch neuartige Landschaftsstrukturen, die für viele Tierarten (z.B. Zugvögel) durchaus eine Bereicherung darstellen.


Morgennebel über dem Lehnmühle-Stausee

Die Talsperre Lehnmühle (21,8 Millionen Kubikmeter Stauvolumen) wurde in den Jahren 1926 - 1931 erbaut. Mit 50 m Höhe und 418 m Länge ist die Staumauer wohl die größte geradlinige Naturstein-Sperrmauer Deutschlands. Die Talsperre dient, neben dem Hochwasserschutz, vor allem als Wasserreserve für die Klingenberger (Trinkwasser-) Talsperre, weshalb hier auch größere Wasserstandsschwankungen auftreten. Die periodisch überfluteten Schlamm- und Schotterflächen kennzeichnet eine typische Vegetation, die sich an die schnelle Veränderung mit kurzen Entwicklungszeiträumen angepasst hat.