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Steinbruch Lehnmühle

Nördlich der ehemaligen Mühle befindet sich auf der rechten Talseite eine Steinbruchwand, die durch die Gewinnung des Gesteins für den Talsperrenbau entstand. Auf dem schottrigen aber feuchten Substrat der Steinbruchsohle gedeihen recht viele, auch seltene Arten. Allerdings schreitet die Sukzession voran und die Steinbruchsohle bewaldet, so dass sich die Standortbedingungen ändern. Vor allem aufwachsende Fichten sorgen für zunehmenden Schatten. Für viele Lebewesen bedeutet dies eine Verschlechterung, so auch für den Seidelbast, der im zeitigen Frühjahr blüht und sonst leicht zu übersehen ist. Auf dem Steinbruchboden sorgten noch vor wenigen Jahren blaue Kreuzblümchen im Frühjahr und Echte Goldruten im Sommer für reichlich Farbenpracht. An seltenen (und hier allmählich verschwindenden) Arten sind das Kleine und das Grünliche Wintergrün sowie die Orchideen Braunroter Sitter und Breitblättrige Kuckucksblume zu nennen. Eine Rarität ist auch der im Steinbruch vorkommende Ruprechtsfarn, ein Verwandter des hier ebenfalls zu findenden Eichenfarns.


Gehölzsukzession im ehemaligen Steinbruch Lehnmühle

Zirka 500 m nördlich der Talsperrenmauer, an einer markanten Rechtskurve gegenüber des Mühlweg-Abzweiges nach Hennersdorf, befand sich die Lehnmühle, deren baufällige Reste 2006 geschliffen wurden.

An Wald- und Wegrändern, sogar direkt an der Straße unterhalb der Talsperre Lehnmühle, kann fast überall der auffällige und sehr typische Johanniswedel oder Wald-Geißbart beobachtet werden. Im Frühsommer, zur Blütezeit ist die Zweihäusigkeit der Pflanzen (Männlein und Weiblein getrennt) besonders gut zu erkennen. Im Frühsommeraspekt fallen am Weg unterhalb der Lehnmühle weiterhin Wald-Ziest und Echter Baldrian ins Auge, und mit etwas Glück kann man sogar Türkenbund-Lilie, Bunten Eisenhut und Schwarze Heckenkirsche entdecken. An den Bachufern treten noch Weiße und etwas weiter talabwärts Rote Pestwurz sowie die Akeleiblättrige Wiesenraute hinzu. Eine große Besonderheit in dieser tiefen Lage (ca.460m NN) ist der anspruchsvolle, eigentlich hochmontan bis subalpin verbreitete Alpen-Milchlattich, der hier in einem Massenbestand zwischen Straße und Weißeritzufer vorkommt. Typisch für die Bachufer des Weißeritztales im gesamten Bereich zwischen den Talsperren ist der sonst seltene Platanen-Hahnenfuß, der nicht gelb, wie fast alle anderen Hahnenfußarten ("Butterblumen"), sondern weiß blüht.