Mit 26 Hektar ist der "Trostgrund" zwar ein ziemlich kleines, dessen ungeachtet aber eines der vielgestaltigsten und interessantesten Wald-Naturschutzgebiete des Ost-Erzgebirges. Eine außerordentlich mannigfaltige Pflanzenwelt prägt den Buchenmischwaldkomplex - der sich zwischen Ringelweg und Kälberhübel südlich des Rechenberger Ortszentrums erstreckt. Anders als es der Name vermuten lässt, wird der Trostgrundbach nur im Nordosten berührt. Für den besonderen Artenreichtum verantwortlich ist zum Teil der basenreiche Amphibolit, der den Untergrund des größten Teiles des NSG bildet. Chemisch besteht das Gestein zu mehr als 16 % aus den wichtigen Pflanzennährstoffen Kalzium und Magnesium (die Graugneise der Umgebung bringen es in der Regel auf rund 3 %, der in schmalen Gängen querende Quarzporphyr nur auf 0,5 %). Mindestens so entscheidend sind darüberhinaus die vielen kleinen Quellmulden des Buchenbaches und seiner Nebentälchen, an denen das mit den Mineralstoffen angereicherte Sickerwasser zu Tage tritt und die umliegenden Standorte beeinflusst. Auf diese Weise sind hier verschiedene Buchenwaldgesellschaften eng miteinander verzahnt.
Am Oberhang, in der Nähe des Ringelwaldes, stocken "normale" bodensaure Hainsimsen-Buchen-Mischwälder, teilweise zu Fichtenforsten umgewandelt. Der Boden wird hier noch von Gneisverwitterung gebildet. Daran schließen sich über dem Amphibolit, aber unbeeinflusst von den Quellaustritten, Bestände des Zwiebelzahnwurz-Buchenwaldes an. Die bessere Nährstoffversorgung lässt hier den namensgebenden Zwiebel-Zahnwurz gedeihen, außerdem verschiedene Farne, Goldnessel, Waldmeister und Bingelkraut. Zu den basenliebenden Besonderheiten gehört das Sanikel. Die größte Artenvielfalt erreicht die Vegetation in den feuchten Mulden und entlang der kleinen Wasserläufe. Zu den Buchen, deren empfindliche Wurzeln in den fechten Böden an die Grenze ihrer Möglichkeiten kommen, gesellen sich hier Eschen, Berg-Ahorn sowie einzelne Fichten und Weißtannen. In der Bodenvegetation dieses Springkraut-Buchenwaldes (früher auch als Eschen-Buchenwald bezeichnet) wachsen, außer dem Großen Springkraut, viele Feuchtezeiger, u.a. Sumpf-Pippau, Mittleres Hexenkraut und Hain-Sternmiere, vereinzelt auch der Bunte Eisenhut. In den feuchtesten Bereichen fällt die sonst so konkurrenzkräftige Buche völlig aus. Diese Erlen-Eschen-Quellwald-Bestände sind durch Hain-Gilbweiderich, Gegenblättriges Milzkraut, Berg-Ehrenpreis und Wald-Schachtelhalm gekennzeichnet. An den Bachrändern bildet die Weiße Pestwurz umfangreiche Bestände.
Der Trostgrund-Wald bietet dem aufmerksamen Wanderer zu jeder Jahreszeit ein anderes Bild. Im April/Mai fallen neben den vielen Buschwindröschen vor allem gelbblühende Frühblüher auf: Goldnessel, Hohe Schlüsselblume, Scharbockskraut, Wolliger Hahnenfuß, Sumpfdotterblume und Wald-Goldstern. Hübsche blaue Kontraste bieten Wald-Veilchen und Lungenkraut. Später kommen dann weiß blühende Pflanzen stärker zur Geltung wie Rauhaariger Kälberkropf, Bitteres Schaumkraut, Wald-Sauerklee, Hain-Sternmiere und Waldmeister. Im Sommer dann beginnt wieder die Blütenfarbe Gelb vorzuherrschen, besonders von allgegenwärtigem Fuchs-Kreuzkraut sowie Großem Springkraut, Mauerlattich und Buntem Hohlzahn. Rot ist ebenfalls vertreten, jedoch weniger auffällig (Purpur-Hasenlattich, Ruprechtskraut, Berg-Weidenröschen und Wald-Ziest). Auffällig hebt sich davon der Alpen-Milchlattich ab.
Zu den typischen Vogelarten, die man in den strukturierten Buchenmischwäldern des Trostgrundgebietes hören kann, zählen Waldlaubsänger, Trauerschnäpper, sporadisch auch Zwergschnäpper, außerdem Schwarz-, Grau und Buntspecht, Hohl- und Ringeltaube, in der Dämmerung die Eulenarten Wald-, Raufuß- und Sperlingskauz sowie Waldohreule.
Ein etwa drei Kilometer langer Lehrpfad erschließt das Naturschutzgebiet. Der Revierförster bietet außerdem regelmäßig naturkundliche Führungen an.