Schlösser Reinsberg und Bieberstein
Mit der Gründung des Klosters in Altzella entstand etwa zur gleichen Zeit (d.h. kurz nach der Mitte des 12. Jahrhunderts) die Burg (später Schloss) Reinsberg. Seit 1197 wird in Reinsberg ein ritterliches Herrengeschlecht nachgewiesen, von dem auch das nahe gelegene Schloss Bieberstein zeugt. Bis 1334 war die Burg mit den Ländereien im Besitze der Herren von Reinsberg, die sie dann, wie auch die zugehörigen Ländereien, an die Herren von Schönberg überließen. Diese herrschten hier über 500 Jahre.
Das Schloss (heute wieder in Privatbesitz) erreicht man heute über eine kleine Brücke zu einem großen Rundturm. Die Schlosskapelle stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Der angrenzende Ort Reinsberg ist von der Burg aus organisch gewachsen. Bis in das 17. Jahrhundert hinein unterscheiden die Kirchenbücher das "Städtchen", d. h. jenen Teil von Reinsberg, der von den Häusern am Dorfplatz in unmittelbarer Nähe des heutigen Schlosses gebildet wird, vom "Dorf" (den Häusern im Tale des Dorfbaches). Unter dem Schutz der Burg wurden die ersten Siedler ansässig. Deshalb finden wir noch jetzt in der unmittelbaren Nähe des Schlosses, also im „Städtchen“, die ehemals wichtigsten Gebäude des Ortes wie die Kirche, das Pfarrhaus, das Rittergut, den Gasthof und die ehemalige Schule. Dieser hoch über der Bobritzsch und dem Reinsberger Dorfbach gelegene Siedlungskern wird durch die kranzförmig in der Nähe der Kirche und Schule liegenden Häuser bestimmt.
Das heute von Wald umgebene Schloss Bieberstein liegt nur etwa 1,5 km nordwestlich des Schlosses Reinsberg in landschaftlich sehr reizvoller Lage über dem Tal der Bobritzsch. Eine erste urkundliche Erwähnung existiert aus dem Jahr 1218. 1630 gelangte auch dieses Schloss in den Besitz der Herren von Schönberg, die es von 1710 bis 1720 im barocken Stil neu errichteten. Im Schloss befand sich viele Jahre (bis 1992) eine Jugendherberge. Heute ist es ebenfalls wieder in Privatbesitz und wird für Tagungen, Konferenzen und Veranstaltungen genutzt.