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Dörnthaler Teich


Dörnthaler Teich

Der Dörnthaler Teich ist im Süden und Westen vorrangig von Wald, sonst von einer Straße (Nordosten) und von landwirtschaftlicher Nutzfläche umgeben. Feste Wege ermöglichen es, um diesen in weniger als einer Stunde eine Rundwanderung zu unternehmen.

Der Bau des Dörnthaler Teiches erfolgte1786 - 1790, und im gleichen Zeitraum auch die Anlage des Kunstgrabens. Das gestaute Gewässer stammt aus dem Haselbach. Der Stausee ist zusätzlich durch Kunstgräben mit den anderen Anlagen der Revierwasserlaufanstalt verbunden. Der Dörnthaler Teich hat von all diesen Anlagen das höchste Absperrbauwerk.

Heute ist das Gewässer sehr reizvoll für Naturliebhaber. Ein Naturlehrpfad am Teich ist besonders für Familien mit Kindern interessant. Auf Schautafeln werden zum Beispiel hier nistende oder rastende Wasservögel, Baumläufer, Berg- und Teichmolch, Ringelnatter, Kreuzotter und Haselmaus genauer vorgestellt. Ferner sind verschiedene Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sowie eine Unterkunft für einheimische Insekten, die leicht nachgebaut werden kann, zu sehen.

Der größte Teil des Teiches wird von artenreichen Laub- und Mischwaldstreifen mit nahezu allen gebietstypischen einheimischen Bäumen umgeben. Direkt am Ufer sind vor allem Rohr- Glanzgras und Schlank-Segge häufig, im Südosten (gegenüber der Dammseite) auch Grauweidengebüsche. Auf die seltenen Pflanzen, die nach jedem Ablassen des Gewässers erscheinen, wurde bereits im Kapitel über die Pflanzen und Tiere der Bergwerksteiche hingewiesen.

Der steile Teichdamm wird regelmäßig gemäht. Hier hat sich eine sehr gut ausgebildete Bergwiese u. a mit Bärwurz, Margerite und dem in Sachsen gefährdeten Zittergras entwickelt. Auch westlich und südlich des Teiches gibt es artenreiche Bergwiesen.

Der nahegelegene Ort wartet mit einer besonderen kulturhistorischen Sehenswürdigkeit auf, der Dörnthaler Wehrkirche. Aus der Notwendigkeit heraus, sich zu verteidigen, wurden im Mittelalter von den Bauern Wehrkirchen gebaut, meist in sicherer Höhenlage. Wehrkirchen sind heute in unterschiedlicher Bauausführung in ganz Europa zu finden. Im oberen Erzgebirge ist es allerdings zu einer einmaligen Sonderlösung gekommen. Über ein massives Untergeschoss ragt ein hölzerner Aufbau vor, der mit einer übereinander angeordneten Balkenlage als Wehrgang abschließt. Die Dörnthaler Kirche verfügt über einen nach allen Seiten abgeschlossenen Wehrgang. Der Kern der 2 m hohen Blockwand mit gleichmäßig angeordneten, bis zu 38 cm starken Stämmen enthält schräge Schießschlitze, die wohl für kniende Verteidigung gedacht waren. Der 1610 neu gebaute Dachreiter wurde 1773 und 1857 erneuert. An der Südseite des Schiffes befindet sich ein spitzbogig profilierter Türstock, der auf die Entstehung im 13. Jh. hinweist. Der wertvollste Teil der Kirche ist eine Kassettendecke (meist aus Holz bestehende Decke, die aus sich kreuzenden Rippen oder Balken besteht und an ihrer Unterseite regelmäßig angeordnete kastenförmige Vertiefungen aufweist). Sie ist mit sechsblättrigen Rosenmotiven und Heiligenbildern bemalt. Die hölzerne Kanzel stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der aus Großhartmannsdorf stammende Altar (Anfang 16. Jh.) ist 1938 nach Restaurierung nach Dörnthal gebracht worden. 1610 entstand das schöne Sandstein-Taufbecken. Die wohlklingende Orgel mit ihrem vergoldeten Prospekt ist ein Werk des Orgelbauers Jeheber (Dresden 1843/47).

Nach Voranmeldung im Pfarramt bei Familie Köhler oder bei Frau Hofer sind Führungen durch die Kirche möglich (bitte 09526 Pfaffroda-Dörnthal Hauptstraße 167; Telefon: 037360/ 70299 oder 037360/ 6204 anrufen bzw. am Pfarramt klingeln).


Dörnthaler Kirche mit Bergwiese