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Langenauer Pochwerkteiche


Unterer Pochwerksteich

Die landschaftlich sehr reizvoll gelegenen Pochwerkteiche befinden sich unmittelbar östlich der Gemeinde Langenau (ca. 8 km südwestlich von Freiberg). Sie wurden von 1564 bis 1570 angelegt und dienten der Wasserversorgung der nördlich gelegenen Grubenanlagen der Bergbaureviere Brand und Himmelsfürst. Sie sind zu Fuß und mit Fahrrad von Langenau, Brand-Erbisdorf und Mönchenfrei aus gut erreichbar. Mehr oder weniger gut befestigte Wege an den Teichen oder in deren Nähe ermöglichen eine interessante Wanderung um beide Teiche herum.

Heute sind die Gewässer von Laubwaldstreifen umgeben, die an der Nordostseite relativ breit, an der Südwestseite hingegen meist nur schmal sind. Der Boden ist an vielen Stellen üppig mit liegenden Brombeersträuchern bedeckt. Weiterhin kommen Frauenfarn, Hain-Rispengras, Fuchssches Kreuzkraut, Buschwindröschen, Rote Lichtnelke und Weiches Honiggras häufig vor.

Zwischen den beiden Teichen befindet sich ein sehr interessanter und artenreicher Erlen- Eschenwald, in dem zusätzlich reichlich Traubenkirschen und Schwarzer Holunder wachsen. Die kräftig entwickelte Krautschicht wird vor allem von Rasen-Schmiele, Sumpf-Pippau, Wald-Schachtelhalm, Waldsimse, Hain-Gilbweiderich, Gewöhnlichem Gilbweiderich, Rohr-Glanzgras, Frauenfarn, Winkel-Segge, Sumpfdotterblume, Großer Brennnessel und Bitterem Schaumkraut gebildet.

Auch die Fläche unterhalb des unteren Pochwerksteiches ist mit Erlen-Eschenwald bewachsen. Durch diesen führt ein mit Natursteinen gebauter Abflussgraben, der in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts mühevoll restauriert wurde. Das gleiche gilt für ein Grabensystem neben den beiden Gewässern (Nordostseite), das der Regulierung des Wasserstandes der einzelnen Teiche dient.

Das Südwestufer des unteren Pochwerkteiches ist teilweise als Badestrand ausgebaut. Für den Naturfreund bietet sich auch ein interessanter Blick auf die hier in Dammnähe gut zugängliche Ufervegetation, welche insbesondere aus Wasser-Schwertlilie, Ufer-Wolfstrapp, Flatterbinse, Gemeinem Froschlöffel, Schild-Wasserhahnenfuß, Sumpf-Labkraut, Wasserknöterich, Brennenden Hahnenfuß, Gewöhnlichem Gilbweiderich und, im Verlandungsbereich, auch aus Breitblättrigem Rohrkolben und dem in Sachsen gefährdeten Sumpf-Blutauge besteht.

Ganz in der Nähe des unteren Teichs liegt der Ort Langenau. Als Sehenswürdigkeiten können hier die Dorfkirche mit ihrer bekannten Friedenskanzel sowie der Landschaftspark am ehemaligen Niederen Rittergut mit seinen zwei Teichen, einem naturnahem Bachlauf, vielen alten Laubbäumen und einer artenreichen Bodenflora genannt werden.

Forchheimer Sumpfwälder

Dirk Wendel, Tharandt


Sumpfdotterblumen-Erlenwald bei Mittelsaida

Die Mulden und flachen Bachtälchen um Forchheim und Mittelsaida fallen durch eine im Ost-Erzgebirge eigenartige Häufung sumpfiger, teils vermoorter Flächen auf. Sie sind deutlich von Quellaustritten und Nährstoffreichtum gekennzeichnet. Den Wasserreichtum prägen nicht nur die Oberflächenabflüsse, sondern auch Kluftwässer aus dem Grundgebirge. Je nachdem, wie die Klüfte geneigt und wie groß die unterirdischen Einzugsgebiete sind, können die an einem Berg liegenden Talseiten reich oder arm an Quellen und damit Wasser sein. Am deutlichsten lässt sich der Wasserreichtum im Umfeld des Ochsenkopfes bei Haselbach und an der Waltersdorfer Höhe bei Mittelsaida beobachten. Lang gestreckte, meist noch recht junge Erlenwälder begleiten insbesondere den Scheide-, Biela-, und Saidenbach. In den Quellmulden werden sie flächig. Ein Besuch ist lohnenswert, jedoch sind Gummistiefel anzuraten. Der Boden ist oft nass und schlammig. Torfauflagen können durchaus 80 cm überschreiten. Auch kleine Quellkuppen sind anzutreffen, auf denen der Torf über einem Wasserkissen schwimmt - für Wanderer eher unangenehm, naturkundlich aber eine interessante Erscheinung. Eine artenreiche Flora ist anzutreffen. Neben typischen Bachbegleitern wie Hain-Sternmiere, Gefleckter Taubnessel und Roter Lichtnelke finden sich Arten ein, die starke Dauernässe ertragen so z.B. Mädesüß, Sumpf-Pippau, Rohrglanzgras, Bitteres Schaumkraut, Flutender Schwaden, lokal sogar Torfmoose, Schnabel- und Wiesen-Segge. Manche sind aufgrund von Melioration recht selten geworden, so der Ufer-Wolfstrapp und der Kleine Baldrian. An einigen Stellen lässt sich beobachten, wie der meist gepflanzte Wald aufgrund extremer Nässe zusammenbricht - insbesondere Fichte, selten aber auch Erle. Hier bilden sich Quellfluren mit Waldsimse aus. Vegetationskundlich sind die Erlenbestände schwer einzuordnen. Teils gehören sie den Hainmieren-Schwarzerlen-Bachwald (Stellario-Alnetum) oder dem Schaumkraut-(Eschen-)Erlen-Quellwald (Cardamino-Alnetum) an, teils aber auch dem Montanen Sumpfdotterblumen-Erlenwald (Caltha palustris-Alnus glutinosa-Gesellschaft). Sie stehen dann den Erlen-Bruchwäldern des Tieflandes nahe.

Die Existenz der Forchheimer Quellsümpfe und Quellmoore sowie ihrer Lebensgemeinschaften wurde bisher kaum beachtet. Die Nassbereiche sind auf Grund ihre Flächigkeit und deutlichen Ausprägung jedoch sehr sehenswert. So zeigt sich in teils drastischer Weise, welche Arten der Kraut- und Baumschicht an nasse Böden angepasst (z.B. Erle) oder eben auch nicht angepasst (z.B. Fichte) sind und wie sich das fließende, sickernde oder stagnierende Wasserregime auf die Artengarnitur auswirkt. Weitere Vorkommen gibt es noch bei Lippersdorf, Großhartmannsdorf und Sayda.