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Naturdenkmal Salesiushöhe/Salesiova výšina (422 m üNN)


Sandsteinfelsen Salesiushöhe

Im früher Eichbusch genannten Waldgebiet westlich von Osek/Ossegg verbirgt sich eine spektakuläre Felswildnis, wie man sie wohl im Elbsandsteingebiet, aber kaum hier am Südfuß des Erzgebirges erwarten würde. Es handelt sich um harten Quarzit-Sandstein, der jedoch viel jünger ist als die kreidezeitlichen Sedimentgesteine des Elbtales und auch eine andere Entstehungsgeschichte hinter sich hat. Im Jungtertiär - der Kamm des Erzgebirges hatte sich bereits emporgehoben und das Nordböhmische Becken sich abgesenkt - lagerte hier ein von Norden kommender Fluss überwiegend grobe Sande ab, die die Verwitterung zuvor aus den Gesteinen des Erzgebirges gelöst hatte. Eingeschlossen wurden in den Sedimentfrachten auch Süßwassermuscheln. Später verfestigte Kieselsäure das Lockermaterial zu einem grobkörnigen Sandstein ("Diagenese"). Der Kenner entdeckt an den Felsen fossile Abdrücke der erwähnten Muscheln.

In der Vergangenheit wurde der harte Sandstein abgebaut und daraus Bordsteine, Treppen, Mühlräder oder Brunnenfassungen hergestellt. In der Umgebung kann man noch heute Reste der alten Wege erkennen, die mit dem hiesigen Quarzsandstein befestigt wurden.

Im Umfeld der bis zu 15 Meter hohen Felsklippen sind zahlreiche grobe Blöcke verstreut. Zum Teil sehr alte Rot-Buchen und Trauben-Eichen, untergeordnet auch Winter-Linden und weitere Laubbäume, bilden einen außerordentlich strukturreichen Waldbestand. Das Kronendach ist allerdings überwiegend ziemlich dicht, der Waldboden mithin beschattet und die Krautschicht daher eher spärlich ausgebildet. Es dominieren anspruchslose und schattenertragende Arten wie Draht-Schmiele und Maiglöckchen. Allerdings zeigen an einigen Stellen Waldmeisterflecken, dass das vom tertiären Fluss hier abgelagerte Material durchaus heterogen in seiner Zusammensetzung gewesen sein muss.

Die Bäume am oberen Zugangsweg (der von der Straße Osek/Ossegg - Loucná/Ladung abzweigt) zeigen eine auffällige Stelzwurzligkeit. Offenbar wuchsen sie früher auf wenig verkieselten und daher verwitterungsanfälligen Felsblöcken und Sandhügeln, die ihnen später unter den Wurzeln weggespült wurden. Beigetragen hat dazu zweifellos das häufige Begängnis dieses beliebten Ausflugszieles. Übrig blieben bizarre Gestalten, und der Wanderer wundert sich bei manchem Baum, wie er dabei das Gleichgewicht halten kann.


Buche an der Salesiushöhe

Einer der ersten Naturfreunde, dessen Vorliebe für die Felsen unweit des Klosters Ossegg überliefert ist, war der Abt Salesius Krüger. Von 1834 bis 1843 hatte er das Amt inne, daneben machte er sich als Hobbyforscher um die Erkundung der Erzgebirgsnatur verdient. Damals allerdings gab es im Umfeld der Felsenstadt nur wenige und niedrige Bäume. Es bot sich ein schöner Ausblick auf die Klosteranlagen wie auch auf die Abhänge des Ost-Erzgebirges.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen immer mehr Touristen zu den nunmehr Salesiushöhe genannten Sandsteinklippen. Die kleine Aussichtsstelle des früheren Abtes wurde zu einem hölzernen Pavillon erweitert, dessen gemauerte Befestigungen heute noch teilweise vorhanden sind.

Unter dem Eichbusch und der Salesiushöhe lagert Braunkohle. Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese in Untertage-Gruben abgebaut - bis zum großen Bergwerksunglück in der "Nelson"-Grube, als bei einer gigantischen Kohlestaubexplosion 144 Menschen ums Leben kamen.

Kohleabbau untertage war gefährlich - und wenig effektiv. In immer stärkeren Maße setzten sich Tagebaue durch. Diesen fielen viele Dörfer und noch mehr Natur zum Opfer. Auch Naturschutzgebiete wurden nicht verschont. Zum Beispiel das einstige Naturreservat Vršícek bei Bilina. Als dieses Ende der 1970er Jahre der Kohlegewinnung weichen musste, versuchte man zumindest, dessen Waldameisen zu retten. Eine Informationstafel unweit der Salesiushöhe macht den Wanderer darauf aufmerksam.

Es handelt sich um eine von 10 Stationen eines Naturlehrpfades, die zu den interessantesten Natursehenswürdigkeiten rund um Osek führt. Leider sind die Tafeln alle nur in tschechischer er Sprache abgefasst und darüber hinaus in einem sehr schlechten Zustand.