Ein landschaftlich sehr reizvolles Tal haben sich auch die Bahre und ihre Nebenbächlein (Wingendorfer Bach und Gersdorfer Bach) gegraben. Die Bahre entspringt nördlich des Breitenauer Pfarrberges (Windkraftanlagen). Ihr Quellbereich trägt den Namen "Eisengrund" - neben mehreren "Eisenstraßen" in der Umgebung von Gottleuba und Berggießhübel ein weiterer Hinweis auf die früher zahlreichen Transporte von und zu den Eisenbergbauorten.
Sehr schön erhalten ist hier im Eisengrund noch die typische, durch zahlreiche Steinrücken gekennzeichnete Waldhufenflur von Börnersdorf (das allerdings mittlerweile durch die Autobahn von seiner Flur abgeschnitten wurde). Eine Hufe hatte in diesem Bereich eine Breite von ca. 70 bis 90 m. Der Gehölzbewuchs der Lesesteinwälle besteht überwiegend aus Eberesche, Esche und beiden Ahornarten; beigemischt sind Kirsche, Hasel, Schlehe sowie verschiedene Weißdorn- und Wildrosenarten. Traubenkirsche, Schneeball, Roter und Schwarzer Holunder tragen zur Blüten- und Fruchtzeit besonders zum optischen Reiz der Steinrücken bei. Stellenweise wächst hier noch der Seidelbast als - einstige - Charakterart der Feldgehölze. Auch die Busch-Nelke kann man finden, beispielsweise unmittelbar am Straßenrand südlich des Heidenholzes. Von hier aus erhält man außerdem einen schönen Überblick über den Eisengrund. Noch. In naher Zukunft soll hier eine neue, breite Autobahn-Zubringerstraße gebaut werden.
Das Heidenholz ist ein 115 Hektar großer, abwechlungsreicher Waldkomplex, u.a. mit sehr schönen Eichenbeständen. Hier gingen die Besitzer des Schlosses Kuckucksstein (ab 1774 von Carlowitz) zur Jagd. Deren Familienwappen - drei Kleeblätter - findet man heute noch auf den Grenzsteinen. Mehrere Waldwiesen und zwei Teiche verleihen dem Heidenholz zusätzliche Bedeutung für den Naturschutz die wertvolle Wiesenvegetation beherbergt noch etwas Trollblume, außerdem Breitblättrige Kuckucksblume und Bach-Nelkenwurz. Im Wasser gedeihen Wasser-Knöterich und Gemeiner Wasser-Hahnenfuß. Hier kommt auch noch der seltene Kammolch vor. Allerdings wird das Gebiet mittlerweile durch die randlich schneidende Autobahn erheblich beeinträchtigt. Im Bereich der Quellmulde des Wingendorfer Baches wird die einstige Siedlung Lindenknoch vermutet. Eine weitere Wüstung namens Heidenholz soll sich im Bahretal, östlich des Waldgebietes, befunden haben. Bekanntheit erhielt das Heidenholz 1983, als der "Stern" die - gefälschten - Tagebücher Hitlers veröffentlichte. Angeblich sollten diese aus einem am 21.April 1945 im Heidenholz abgestürzten Flugzeug stammen.
Das Bahretal ist zwischen der Straßenkehre Hartmannsbach - Börnersdorf und den Hängen des Herbstberges ein besonderer Schwerpunkt der Verbreitung des Wildapfels. An Waldrändern und auf lichten Waldstellen wachsen hier rund 60 Bäume - echte Wildäpfel genauso wie "wildnahe Hybriden" (die weitaus meisten der heute noch vorkommenden "Holzäppel" sind aus Kreuzungen zwischen Wild- und Kulturapfel hervorgegangen). Bislang einmalig im Ost-Erzgebirge, kann man hier in einem mit Birken durchsetzten Waldstück sogar Sämlinge des Wildapfels finden. Normalerweise hat natürlicher Holzapfel-Nachwuchs bei den vorherrschenden hohen Wildbeständen keine Chance, zu schmackhaft sind die Triebe. Einige der wertvollsten Bäume wurden inzwischen freigestellt, damit diese lichtbedürftige Gehölzart hier weiter gedeihen kann.
Dort, wo die Straße Börnersdorf - Hartmannsbach die Bahre überquert, befindet sich ein Komplex von drei Flächennaturdenkmalen (FND). Am steilen, südwestexponierten "Trockenhang Hartmannsbach" gedeiht eine artenreiche Rotschwingelwiese mit Wärme- und Magerkeitszeigern wie Pech-Nelke, Hain-Wachtelweizen, Kreuzblümchen, Thymian, Kriechender Hauhechel, Zickzack-Klee und Jakobs-Kreuzkraut. Mehrere dieser Hügellandspflanzen erreichen hier ihre regionale Höhengrenze, während andererseits auch Berglandsarten wie Perücken-Flockenblumen vorkommen.
In der feuchten Bachaue, dem FND "Rehwiese", gedeihen unter anderem noch einige Exemplare der Trollblume. Trollblumen sind in den letzten Jahrzehnten von fast allen ihrer (früher nicht wenigen) Standorte verschwunden. Selbst in ihren Kenngebieten - um Oelsen und am Geisingberg - hält der Rückgangstrend an. Um so wichtiger ist es, den verbliebenen Beständen besonderen Schutz zu gewähren. Dazu gehört auch die unbedingte Berücksichtigung des Betretungsverbotes von Flächennaturdenkmalen.
Weiter talabwärts ist das Bahretal nicht von einem durchgehenden Wanderweg erschlossen und sollte deshalb auch als Rückzugsraum störungsempfindlicher Tiere erhalten bleiben.