Zwischen Graupen/Krupka, Zinnwald/Cínovec und Altenberg galt der Bergbau stets dem Zinn, später auch Wolfram, Molybdän und Lithium. Dennoch hegten die Bergleute immer wieder die Hoffnung, auch auf "edlere", teurere Silbererze zu stoßen. Ein solcher Versuch wurde im 17. Jahrhundert hier im Erdbachtal gestartet, 1864 dann aber endgültig aufgegeben. 1960 öffnete der Silberstolln als Besucherbergwerk sein Mundloch. Eindrucksvoll bekam man hier vor Augen geführt, wie mühsam und gefahrvoll die Untertagearbeit einst war. 1995 jedoch musste der Schaustolln wegen mangelnder Rentabilität (keine Anfahrtsmöglichkeit, sondern "nur" zu Fuß erreichbar) und teurer Sicherheitsauflagen für den Publikumsbetrieb wieder geschlossen werden.
Der Erdbach ist einer von mehreren kleinen Bächen, die im Grenzgebiet am Fuße des Zinnwalder Berges/Cínovecký hrbet ihre Quellen haben und aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage von den umfassenden Meliorationen der DDR-Landwirtschaft verschont blieben. Ohne Drainage haben sie weitgehend ihre natürlichen Bachläufe und die entsprechende Ufervegetation beibehalten. Das Quellgebiet des Erdbaches ist aufgrund von Quellmooren, nassen Hochstaudenfluren und Feuchtgebüschen kaum zugänglich, was störungsempfindlichen Tierarten ein wichtiges Rückzugsgebiet sichert.
Begleitet wird der Bach am Silberstolln von Ebereschen, Berg-Ahorn und Eschen. Die Strauchschicht ist hier artenarm und besteht weitgehend nur aus Hirsch-Holunder und Himbeeren. Dafür zeigen sich die Uferstauden in recht üppiger Vielfalt. Hier wachsen Rauer Kälberkropf, Frauenfarn, Mädesüß, Wiesen-Knöterich und, in beachtlicher Zahl, der Bach-Nelkenwurz. Hinzu kommen Wald-Engelwurz, Rote Lichtnelke, Sumpf-Vergissmeinnicht, Alantdistel, Wald-Schachtelhalm und etwas Akeleiblättrige Wiesenraute. Mitunter bildet auch die Zittergras-Segge kleinere Teppiche. Die etwas ferner vom Wasser befindlichen Staudenbereiche gehören dem Schmalblättrigen Weidenröschen und dem Fuchs-Kreuzkraut, mitunter dabei auch Knoten-Braunwurz. Daran schließen sich die für die versauerten Erzgebirgsforsten heute so typischen Dominanzbestände des Wolligen Reitgrases an. Dieses Gras profitiert offenbar auch vom hohen Wildbestand. Es wird selbst von Rehen und Hirschen gemieden, während konkurrierende Pflanzen (Heidelbeere, Drahtschmiele, Weidenröschen, Hasenlattich) den Tieren offenbar viel besser schmecken. Und auch die gepflanzten Laubbäume bilden Leckerbissen, wenn der Wildschutzzaun kaputt ist - wie man im Umfeld des Silberstollns deutlich erkennen kann.
Dass auch hier im Erdbachtal früher ziemlich intensive Weidewirtschaft betrieben wurde, erkennt man an Brennnesselflächen und Stumpfblättrigem Ampfer. Bislang noch nicht ihren Weg hierher gefunden haben die Neophyten Stauden-Knöterich und Drüsiges Springkraut, die ansonsten allerorten die einheimische Uferstaudenflora verdrängen. Dennoch: vermutlich in Folge von Baumaßnahmen am Silberstolln und dessen Anfahrtsweg konnten sich bereits die ersten Stauden des Riesen-Bärenklau etablieren.