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Flöhatal unterhalb Pockau

Nördlich von Pockau umfließt die Flöha den Hammelberg, an dessen Hang, neben Fichtenforsten, ein alter Buchenwald stockt. Vom Jüdenstein, einem markanten Gneisfelsen, kann man hinuntersehen in das Tal der Flöha, die sich hier tief in den Gneisriegel eingeschnitten hat. Den schattigen Waldboden bedecken Gewöhnlicher Wurmfarn und Wald-Frauenfarn. Auch den seltenen Rippenfarn kann man noch finden, außerdem den kleineren Buchenfarn und, meist unter Buchen, den Eichenfarn. Lichtere Stellen im Wald besiedeln das rosablühende Schmalblättrige Weidenröschen und das Fuchs-Kreuzkraut mit kleinen gelben Korbblüten. In feuchten kleinen Bachtälchen mit Gewöhnlichen Eschen und Schwarz-Erlen wachsen im Frühjahr Wechsel- und Gegenblättriges Milzkraut, Sumpf-Dotterblume und Himmelschlüssel. Auch alle drei Springkraut-Arten wachsen hier. Direkt am Flöhaufer bemerken wir im zeitigen Frühjahr die rosa Blütenstände und im Sommer die großen Blätter der Gewöhnlichen Pestwurz, die verwandte Weiße Pestwurz bleibt auf das höhere Gebirge beschränkt.


Rote Pestwurz (Foto: Gerold Pöhler)

Am Flussufer selbst wachsen Schwarz-Erlen und Bruch-Weiden. Die letzteren haben ein neutral reagierende Rinde und sind, seitdem die hohen Luftbelastungen durch Schadstoffe deutlich verringert wurden, Standorte für eine Reihe von Moosen und Flechten, die dort als Epiphyten (das sind Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen) eine ökologische Nische für ihre Existenz finden.

Viele Vögel bewohnen den Laubwald. Unten an der Flöha bemerkt der aufmerksame Beobachter die Wasseramsel, die im Wasser nach Beutetieren taucht, und vielleicht den prächtigen Eisvogel, der die Lehmwände an den Ufern zur Anlage seiner Nisthöhle braucht.

Kurz vor Rauenstein weitet sich das Tal etwas, bietet schmalen Wiesen Platz und öffnet den Blick auf das Schloss Rauenstein.