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Rauenstein


Das eindrucksvolle alte Schloss Rauenstein befindet sich an einem steilen Hang oberhalb der Flöha und dominiert das Tal. Vermutlich geht es auf eine erste, um das Jahr 1000 errichtete Anlage zurück, die schon weit vor der Gründung der Stadt Lengefeld vorhanden war. Heute ist es, nachdem es bis 1990 ein staatliches Kinderheim war, wieder in Privatbesitz.

Das Naturschutzgebiet beherbergt - wie die bereits beschriebene "Alte Leite" bei Blumenau - naturnahe Wälder, allerdings treten Edellaubbäume (Esche, Berg-Ahorn, Sommer-Linde, Berg-Ulme) gegenüber der Buche in den Vordergrund. Mit Stiel-Eiche und Hainbuche kommen zudem wärmebedürftige Arten der tiefern Lagen hinzu. Neben diesem außergewöhnlichen Artenreichtum fällt die Baumschicht auch durch eine in Vergleich zu den erzgebirgischen Fichtenforsten ungewöhnliche kleinräumige Vielfalt auf. Vegetationskundlich handelt es sich um einen Eschen-Ahorn-Schlucht- und Schatthangwald. Ursache für das besondere Gepräge des Gebietes ist eine seltene standörtliche Konstellation - reiche und durch Hanglage zugleich bewegte (kriechende) Böden.

Im Frühjahr breitet sich eine reiche Bodenflora von Frühblühern aus. Der Hohle Lerchensporn bedeckt große Flächen, zwischen denen nur wenige Pflanzen des früher blühenden Mittleren Lerchensporns zu finden sind. Viele Busch-Windröschen stehen hier. Zwischen dem Weiß ihrer Blüten fallen die Blüten des Gelben Windröschens auf. Auch der Bär-Lauch, der im Erzgebirge nicht so häufig ist wie im Flachland, hat hier ein kleines Vorkommen. Am Wegrand fällt die Schuppenwurz auf, eine blasse Pflanze ohne Blattgrün, die auf Baumwurzeln schmarotzt. Später können wir den Gefleckten Aronstab mit seinen interessanten Blüten beobachten. Im Schatten der Laubbäume steht ein kleiner frühblühender und stark duftender Strauch, der Gewöhnliche Seidelbast, eine Giftpflanze. Unten an der Flöha wachsen Wald-Geißbart und Wolliger Hahnenfuß, außerdem Ausdauerndes Silberblatt, das im Herbst und Winter durch seine großen, silbrig glänzenden Früchte auffällt. Im Sommer sind im Naturschutzgebiet einige Exemplare der Türkenbundlilie das besondere Kleinod des Laubwaldes.

Des Weiteren gibt es hier charakteristische Moose wie das kleine Zwerg-Spaltzahnmoos (Fissidens pusillus) an kalkhaltigen Felsen. Das Gebiet ist durch seine kalkhaltigen Boden auch Fundort seltener Pilze.