Der Südostzipfel des Röthenbacher Waldes, die Reifländer Heide, hat einen deutlichen Moorcharakter. Ähnlich wie in der Reukersdorfer Heide wurde auch hier Torf gestochen, so dass vom ursprünglichen Moor nichts weiter als ein paar Torfriegel und -dämme sowie eine teils sehr nasse und kaum begehbare Torfstichsohle übrig ist. Das in einer flachen Mulde gelegene und etwa einen viertel Quadratkilometer große Feuchtgebiet ist stark bewaldet. Am trockenen Südwestrand stockt ein Birken-Fichten-Mischbestand mit einzelnen Berg-Ahornen. Rasen-Schmiele und Faulbaum deuten auf einen nässegeprägten Boden hin. Je weiter wir ins Bestandesinnere und damit in die Mulde vordringen, um so stärker wird diese Nässe. Gemeiner Gilbweiderich, Wiesen-Segge, Rohrglanzgras, Sumpf-Veilchen, das zierliche Hunds-Sraußgras, Flutender Schwaden, Torfmoosrasen und selten auch Schmalblättriges Wollgras bestimmen jetzt das Bild. Der flachwurzligen, gegenüber Dauernässe empfindlichen Fichte ist es hier zu ungemütlich, sie überlässt diesen Bereich ganz der Birke. Der Boden besteht aus aufgeweichtem, ca. 60 cm tiefem Torfschlamm und ist entsprechend tückisch. Ein kleiner Bach verlässt das Gebiet. Viel Eisenocker an seinem Grund deutet auf starke Quellwasseraustritte hin. Im östlichen Gebietsteil mischt sich der Birke verstärkt die Aspe bei - ebenso wie die Birke ein Pionierbaum, der in unseren Hochleistungswäldern bisher kaum geduldet wurde. Neben Pfeifengras fällt hier der Wald-Schachtelhalm auf. Am nördlichen Waldrand warnen Waldsimse und Helmkraut den Wanderer vor all zu mutigen Schritten. Sie bedecken knietiefe Quellbereiche.
Wie das Moor vor seiner Abtorfung beschaffen war, ist unerforscht. Im Gegensatz zu den Hochmooren des Erzgebirgskammes bei Deutscheinsiedel oder Zinnwald hat es heute einen nährstoffreichen Charakter und steht damit den reichen Moorflecken um Forchheim und Mittelsaida botanisch viel näher. Die Birken-Moorwälder zeigen bereits Übergänge zu montanen Sumpfdotterblumen-Erlenwäldern. Die nassesten Gebietsteile unterliegen einer langsam ablaufenden Wiedervernässung und Regeneration. Geht man von durchschnittlich 1 mm Torfbildung je Jahr aus, haben 1 m Torfabbau etwa 1000 Jahre Moorbildung vernichtet. Es wird also für menschliches Ermessen ausgesprochen lange dauern, eher der frühere Zustand auch nur annähernd erreicht ist.