Lerchenberg (425 m)
Der Lerchenberg, der westliche Ausläufer der Wendischcarsdorfer Verwerfung, ist eine flache, waldfreie Kuppe auf der Wasserscheide zwischen Poisen- und Oelsabach, umgeben von Ackerflächen. In alle Himmelsrichtungen bietet sich eine ungehinderte Aussicht. Das machte den Lerchenberg im 19. Jahrhundert zum Ausflugsziel. 1899 entstand das Gasthaus, das auch heute noch betrieben wird.
Der Dresdner Lehrer und Heimatforscher Kurt Schumann beschrieb 1923 die Aussicht folgendermaßen: "Es sind vornehmlich fünf Landschaftsgebiete, die wir überblicken können:
- Das Gebiet des Rotliegenden, zu dem auch der Lerchenberg selbst gehört. Im Südosten der Rücken der Quohrener Kipse, dahinter die Basaltspitze des Wilisch. Nördlich davon die Kreischaer Mulde. Diese wird im Norden begrenzt von einem Höhenzuge, dessen bemerkenswerteste Punkte die goldene Höhe und die Babisnauer Pappel sind. Die tafelförmige Ebene, auf der sie steht, verrät uns, dass das Rotliegende dort von einer Sandsteinplatte bedeckt ist. Im Nordwesten schließt sich daran das Döhlener Becken mit Poisenwald und Windberg an.
- Das Elbtal mit den Dresdner Türmen, im Norden begrenzt von dem Steilabfall der Lausitzer Verwerfung (Lößnitz bis Borsberg) und der ihm vorgelagerten Heidesandterrasse (Albrechtsschlösser).
- Die Lausitz mit ihren sanftkuppigen Granitbergen (Keulenberg, Sybillenstein, Butterberg, Valtenberg).
- Die Sächsisch-Böhmische Schweiz mit den typischen Sandstein-Tafelbergen (Lilienstein bis Schneeberg); bei sehr klarem Wetter dahinter die Basalt- und Klingsteinkegel Nordböhmens.
- Das Erzgebirge, eine langsam nach Süden ansteigende Fläche, deren Einförmigkeit nur von einzelnen Taleinschnitten und aufgesetzten Basaltgipfeln unterbrochen wird (Sattelberg, Luchberg, Geisingberg). Da die Erzgebirgsfläche bis zum Kamm (von einem genau südlich gelegenen Gebiete - Schwarze Tellkoppe! - abgesehen) mit Feldern bedeckt ist, fällt uns um so mehr eine im Vordergrunde sich ausbreitende Waldfläche, die Dippoldiswalder Heide, auf." (aus: WAGNER 1923)