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Kreischa

Im Zentrum von Kreischa befindet sich hinter dem alten Rittergut der Kurpark von Kreischa mit dem ehemaligen Herrenhaus, der heutigen Gemeindeverwaltung. Dieses Herrenhaus steht auf den Grundmauern einer frühdeutschen Wasserburg. Dank aufwendiger Rekonstruktion erhielt der Kurpark 1998 sein historisches Aussehen von 1837 zurück. Im Parkterrain findet man einen eindrucksvollen und artenreichen Gehölzbestand: stattliche Stiel-Eichen und fast fünfzig weitere Baumarten (nahezu alle einheimischen Bäume, außerdem Exoten wie Küsten-Tanne, Nootka-Scheinzypresse, Tulpenbaum und Amur-Korkbaum). Eingeschlossen ist der Parkteich, der sich als gestalterischer Mittelpunkt ökologisch wie ästhetisch harmonisch in die Geländesituation einfügt. Der Kurpark bildet mit den bewaldeten Klinikhängen - dem so genannten Badebusch - eine Einheit. Im Badebusch wurde 2006 ein Waldlehrpfad eingerichtet.

In der südlichen Blickachse steht auf einer leichten Anhöhe die Kreischaer Kirche. Diese ist aus einem romanischen Vorgängerbau stets erweitert und angebaut worden. Bei der kompletten Sanierung der Kirche im Jahre 1994 wurde darauf geachtet, dass die Brut- und Schlafstätten von Schleiereule, Mauersegler und verschiedenen Fledermausarten erfolgreich erhalten blieben bzw. ersetzt wurden. Von besonderer Bedeutung ist das Sommerquartier der Kleinen Hufeisennase, einstmals eine durchaus häufige, heute aber fast gänzlich ausgestorbene Fledermausart, die zwischen Lockwitz und Gottleuba noch den größten Bestand Deutschlands aufweist.


Soldatenhöhlen an der Lockwitz in Kreischa

Linksseitig über dem Lockwitzbach befinden sich die sogenannten Soldatenhöhlen. Dieser Hang gibt einen Blick in den geologischen Aufbau des Rotliegenden mit seinen Konglomeraten frei. In Kriegszeiten suchten hier die Menschen Schutz.


Naturkundliche Wanderführung auf dem Kreischaer "Gang um die Welt"

Um den herrschaftlichen Kurgästen des 19. Jahrhunderts einen unbeschwerten Aufenthalt zu bieten, wurden verschiedene Kurterrainwege angelegt. Der älteste dieser Flanierwege ist unter dem Namen "Gang um die Welt" bekannt. 1849 sollen auch Clara und Robert Schumann hier glückliche Zeiten verlebt haben. Der Weg berührt alle Elemente der Kreischaer Umgebung - vom kleinstädtischen Charakter des Ortszentrums durch Wiesenauen, entlang der Nassgebiete des Schilfteiches bis zu den Hängen des Badebusches. Besonders herausragend sind die mächtigen Stieleichen auf der Dammkrone sowie entlang der Dresdner Straße. Diese altehrwürdigen Reste einer einstmals zusammenhängenden Allee sollten unbedingt bewahrt werden.


Zwischen den Obstplantagen, die rings um Kreischa die Landschaft prägen, verbergen sich auch noch einige sehr schöne alte Streuobstwiesen