In einer der zahlreichen nassen Mulden im Zentrum der Dippoldiswalder Heide entspringt der Diebsgrundbach und mündet nach einem reichlichen Kilometer unterhalb der Heidemühle in den Oelsabach. Dabei ist es ihm gelungen, sich durch die Sandsteinplatte und die darunterliegende Geröllschicht bis auf den Gneissockel durchzuarbeiten. Bei einer Wanderung entlang des Diebsgrundes kann man alle drei geologischen Formen entdecken.
Interessant ist das Tälchen aber auch aus botanischer Sicht. An den Böschungen fällt zunächst die Vielfalt der Farne auf. Hier gedeihen beide Dornfarnarten (Breitblättriger und Gewöhnlicher Dornfarn - ersterer mit braunen Schuppen besetzte Blattstiele und auch im Winter teilweise grün), Buchenfarn, Wald-Frauenfarn, Berg-Lappenfarn und Rippenfarn. Dazwischen zeigt der Siebenstern im Juni/Juli seine weißen Blüten.
In der Nähe des Einsiedlersteins wurde der Diebsgrund zu einem kleinen Teich aufgestaut. Sowohl ober- als auch unterhalb des Teiches befinden sich kleine Moore, die offenbar nicht nur vom Bach, sondern auch durch Sickerwässer gespeist werden, die hier an der Basis des Sandsteines austreten. Da dieses Wasser beim Durchdringen des extrem nährstoffarmen Sandsteins den größten Teil seiner Beimengungen abgegeben hat, zeigen diese kleinen Moorflächen nährstoffarme Verhältnisse, die teilweise an Hochmoorbedingungen erinnern. Auf der Fläche oberhalb des Teiches sind teilweise Waldschachtelhalm- und Flatterbinsensümpfe ausgebildet, teilweise dominieren aber auch Seggen (u.a. Igel-Segge). Im quelligen oberen Teil ist der Torfkörper bis zu 60 cm mächtig.
Auch der Teich selbst zeigt in seinem zehn- bis zwanzig Meter breiten Verlandungsbereich Moorcharakter mit Torfmoosen, Zwiebel-Binsen und, auf der öfter betretenen Uferzone, Flatter-Binse. Unterhalb des Dammes schließt sich eine weitere Moorfläche an. Trotz früherer Entwässerungsbemühungen mit tiefen Gräben, die auch heute noch reichlich Wasser abführen, steht selbst in Trockenzeiten das Wasser hier verhältnismäßig hoch an und ermöglicht mehreren Torfmoosarten ein beachtliches Wachstum. Auch Schmalblättriges Wollgras ist hier zu finden.
Während in der Vergangenheit ein zu dichtes Kronendach der im Moorbereich stockenden Kiefern und Fichten zu viel Schatten auf die lichtbedürftigen Moorpflanzen warf, scheint die Lichtstellung nach forstlichen Eingriffen und Sturmwürfen nun wiederum zu viel Sonne auf den Boden zu lassen. Im außergewöhnlich trocken-warmen Frühling 2007 boten große Teile des Moores ein wenig erfreuliches Bild.
Dies galt in noch stärkerem Maße für ein weiteres, nahegelegenes Kleinstmoor. In der aufgelassenen Kiesgrube am Marktsteig (Nähe Hoppmannsweg) befand sich eines der letzten Sonnentauvorkommen der Dippoldiswalder Heide, inmitten von Torf- und anderen Moosen, Sparriger Binse, diversen Seggen und Pfeifengras. Im Sommer 2007 war die Fläche vollkommen ausgedörrt, der Sonnentau nicht mehr auffindbar.