Oelsabach
Der Oelsabach weist hier einen so naturnahen Charakter auf, dass er noch vom Edelkrebs, einer in Sachsen vom Aussterben bedrohten Tierart, bewohnt wird und deshalb seit 1978 als Flächennaturdenkmal geschützt ist. Als im 19. und 20. Jahrhundert die Bäche des Erzgebirges in immer stärkerem Maße mit Industrieabwässern (seit den 1970er Jahren auch immer mehr mit Giften aus der Landwirtschaft) befrachtet wurden, verschwand der Edelkrebs aus den meisten seiner angestammten Gewässer. Weil das bis zu 20 cm große Tier in der Vergangenheit durchaus auch als Nahrungsmittel bedeutsam war, wurde in vielen Gegenden der weniger empfindliche amerikanische Kamberkrebs als Ersatz eingeführt. Doch mit diesem kam eine ein Pilzkrankheit, der für die einheimischen Krebse tödlich verläuft. Überlebt haben seither nur einige isolierte Populationen wie im Oelsabach oberhalb des Rabenauer Bades, wo den Krustentieren noch die Gewässerstrukturen zusagen. Der nachtaktive Edelkrebs benötigt reich strukturierte Uferregionen und größere Steine im Gewässerbett als Versteckmöglichkeiten. Eine weitere Tierart, die auf saubere und strukturreiche Gewässer angewiesen ist und daher ebenfalls hier noch vorkommt, ist das Bachneunauge.
Im Rahmen eines Hochwasserschutzkonzeptes für den Oelsabach ist derzeit der Bau eines oder gar mehrerer Rückhaltebecken im Gespräch. Diese würden dem Gewässerökosystem schwere Schäden zufügen und aller Wahrscheinlichkeit nach seine seltenen Bewohner auch hier vertreiben.