Bei Oberfrauendorf steigt das Gelände steil nach Süden an zum Kohlberg-Massiv (höchste Erhebung: Kohlkuppe 616 m), das mit seinen Fichtenforsten weithin auffällt. Dieser Höhenrücken setzt sich über die Tellkoppe, den Kahleberg und die Lugsteine bis zum knapp 20 Kilometer entfernten Pramenác/Bornhauberg fort und markiert die mehrere Kilometer breite Decke des Teplitzer Quarzporphyres. Weil das Gestein verwitterungsbeständig ist, wurde das Gebiet von der Abtragung des Variszischen Gebirges weniger erfasst als die umgebenden Gneisflächen. Und weil es nur nährstoffarme, flachgründige Böden hervorbringt, überließen die Kolonisatoren des Ost-Erzgebirges dieses Gebiet dem Wald. Aber auch der wurde intensiv genutzt, zum Beispiel für Köhlerei.
Das nährstoffarme Grundgestein erkennt man teilweise ebenfalls am Pflanzenbestand des umliegenden Grünlandes. Bis vor wenigen Jahren wuchs hier sogar noch Arnika auf einem kleinflächigen Borstgrasrasen. Die von der Grünen Liga aufgenommene Pflegemahd auf der Kohlbergwiese kam allerdings offenbar zu spät für die Arnika.
Wie so oft, tritt im Kontaktbereich zwischen verschiedenen Gesteinen Kluftwasser aus dem Untergrund hervor. Östlich der Kohlkuppe sammelt sich das Wasser zu zwei kleinen Bächen, leider aufgrund von Drainage-Maßnahmen nicht in ihren natürlichen Sickerquellen. Der eine Bachlauf ist die Lockwitz, an deren Oberlauf die Gehöfte von Oberfrauendorf aufgereiht sind. Der andere heißt Rotes Wasser und bildet zunächst ein sehr abwechslungsreiches Tälchen mit Feldgehölzen, Teichen und Talwiesen, die aber leider durch intensive Rinderweide ihrer Artenfülle beraubt wurden. In Niederfrauendorf vereinigen sich Rotes Wasser und Lockwitz. Zuvor müssen beide noch einen Riegel von Quarzporphyr durchbrechen. Einer der Gänge des "Sayda-Berggießhübler Gangschwarmes" ist hier besonders breit ausgebildet und hat die Kuppen von Frauenberg und Rotem Stein gebildet.
In der Ortsmitte von Oberfrauendorf befindet sich eine artenreiche Nasswiese, seit vielen Jahren von der Grünen Liga Osterzgebirge in aufwendiger Handarbeit gepflegt. Der darauf wachsende Orchideenbestand (Breitblättrige Kuckucksblume) hat dies gedankt und sich vervielfacht, mittlerweile auf rund 200 Exemplare.
Der Rand des Kohlberges bietet weite Ausblicke über das nordöstliche Ost-Erzgebirge. Man kann den Verlauf der Lockwitz verfolgen, wie sie sich in die Gneishochfläche eingeschnitten hat, bevor sie rechts neben dem Wilisch durch die "Wendischcarsdorfer Verwerfung" hindurch das Erzgebirge verlässt und dahinter, wo im Dunst der Dresdner Talkessel zu erkennen ist, der Elbe zuzufließen. Die Gneishochfläche ist nicht eben sondern doch ziemlich strukturreich. Zum einen verursachen dies die kleinen Nebenbäche, zum anderen der erwähnte Sayda-Berggießhübler Porphyr-Gangschwarm. Aufgesetzt auf der Gneishochfläche thront rechts die Basaltkuppe des Luchberges.