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Seerenbach

Zwischen Grillenburg und Klingenberg entspringt der Seerenbach und fließt über reichlich vier Kilometer in Richtung Weißeritz. Dabei verliert das Wasser rund 100 Meter an Höhe - jedoch nicht gleichmäßig. Auf der ersten Hälfte des Weges, bis zum Seerenteich, schafft es das kleine Bächlein gerade mal, eine 25 m tiefe Mulde in den Porphyr zu nagen. Dann jedoch endet die Porphyrdecke, die Südostecke des Tharandter Waldes besteht aus Gneis (bzw. "Gneisbrekzie"). Dieser kann der Erosion viel weniger Widerstand entgegensetzen als der harte Porphyr. Das hatte nach der Hebung der Erzgebirgsscholle auch die Wilde Weißeritz "erkannt" und hier den Tharandter Wald östlich umgangen, anstatt weiter nach Nordwesten zu fließen, wie sie dies in ihrem Oberlauf tut. Der Seerenbach eilt nun auf seinen letzten beiden Kilometern mit einem Gefälle von 4 % in das tief eingeschnittene Weißeritztal zwischen Dorfhain und Edle Krone.

Der Seerenteich ist fast der letzte einer einstmals großen Anzahl von Flössereiteichen an der Wilden Weißeritz. Seit dem 16. Jahrhundert transportierte man Bau- und Brennholz auf der Weißeritz nach Dresden. Deren Wassermenge, vor allem aber die der Zuflüsse, reichte jedoch meistens nicht aus, der wertvollen Ladung genügend Schwung und Auftrieb zu verleihen. Blieben die Stämme an den Ufern hängen, bestand trotz drakonischer Strafen immer die Gefahr des Holzdiebstahls. Zusätzlichen Anschub brachten die Flössereiteiche, deren Wasser dann mit einem Male abgelassen wurde. Der Seerenteich ist an seinem Staudamm mehr als 6 m tief und konnte mithin der Flösserei eine beträchtliche Wassermenge zur Verfügung stellen. Das Holz wurde dann von Floßknechten bis in die Residenzstadt geleitet und am Floßhof - in der Nähe der heutigen Floßhofstraße - zwischengelagert. 1875 konnte auf diese Weise der letzte Holztransport nach Dresden geschickt werden. Dann übernahm die Eisenbahn diese Aufgabe.

Noch vor wenigen Jahren war übrigens am Häuschen über dem Mönch (der Ablassvorrichtung des Teiches) eine Aufschrift zu erkennen: "Krebsen und Fischen verboten!". Abgesehen davon, dass der einheimische Edelkrebs infolge einer Krankheit ("Krebspest") und Verdrängung durch den eingeschleppten amerikanischen Kamberkrebs sehr selten geworden ist, wird man im Seerenteich heute vergeblich nach Tieren suchen. Infolge der Freiberger Hüttenabgase ist das Wasser so sauer, dass kein Fischlaich darin existieren kann. Die saure Nadelstreu der ringsum gepflanzten Fichten trägt auch kaum zu einer Verbesserung der Situation bei.

Auf der Südseite des Teiches, in Höhe des Einlaufes, befindet sich direkt am Weg ein kleiner aufgelassener Steinbruch, in dem der anstehende Quarzarme Porphyr aufgeschlossen ist.

Während auf der Talsohle edellaubholzreiche Mischbestände vorherrschen, sind an den südexponierten Hängen (nördlich des Bahndammes) ärmere Standorte ausgebildet, auf denen die Forstleute neben Fichten auch Kiefer und Birke zulassen. Auf verhagerten Lichtungen ist die Besenheide die entsprechende Zeigerpflanze für die herrschenden Verhältnisse.

Im Seerenbachtal befinden sich einige kleinere Talwiesenbereiche. Hier besitzen die Berglandsarten Verschiedenblättrige Distel, Wald-Storchschnabel und Bärwurz nördliche, tiefgelegene Vorposten. Diese Pflanzen sind Indikatoren für den montanen Charakter des Talgrundes. Am Bach selbst ist über größere Strecken ein Erlen-Galeriewald ausgebildet.