Oberhalb der Straßenquerung zwischen Röthenbach/Pretschendorf und Beerwalde stand einst die Beerwalder Mühle. Von ihr sind kaum noch Spuren erhalten. Zirka einen Kilometer weiter südlich befindet sich die ehemalige Thalmühle auf der Ostseite der Weißeritz. Hier sind noch Reste der Grundmauern sowie der Mühlgräben sichtbar. Der Zugang erfolgt über eine noch gut erhaltene historische Brücke - es dürfte eine der wenigen sein, die das Hochwasser 2002 überlebt haben.
Zwischen beiden ehemaligen Mühlen, und besonders um die Thalmühle, befinden sich noch artenreiche, teils gut gepflegte Wiesen. Sie zeigen hier in der Höhenlage zwischen ca. 400 und 500 m NN - je nach Lage im Tal, insbesondere der Exposition zur Sonne - noch deutlichen Bergwiesencharakter, oder schon wärmeliebende Elemente des Tief- und Hügellandes.
Bemerkenswert sind die vielen Frühlingsblüher wie Buschwindröschen, Hohe Schlüsselblume, Scharbockskraut, Goldstern und Doldiger Milchstern, insbesondere in der Nähe der ehemaligen Thalmühle auf der kleinen Wiese neben dem Ablaufgraben. Auch hier befindet sich noch eines der Märzenbechervorkommen des Weißeritztales.
Im Frühsommer blühen auf den Talwiesen größere Bestände der auffälligen Wiesen-Margerite, der Acker-Witwenblume, der Verschiedenblättrigen Distel (Alantdistel) und die nicht so häufige Bach-Nelkenwurz. Eine typische Arte der feuchten Bergwiesen ist der Wiesen-Knöterich, der hier in dieser Höhenlage bereits seltener wird. Relativ häufig sind dagegen noch Bärwurz und Weicher Pippau. Später im Jahr kommt noch das Kanten-Hartheu hinzu. Zur Rundblättrigen Glockenblume, einer typischen Art magerer Bergwiesen, gesellt sich nun die Wiesen-Glockenblume, eher eine Pflanze tieferer Lagen. Bei den Gräsern ist es ähnlich: Neben den Goldhafer tritt der Glatthafer, die Charakterart der Mähwiesen im Tief- und Hügelland. All diese Pflanzen und noch vieles mehr lassen sich besonders gut auf der großen Talwiese nordwestlich der ehemaligen Thalmühle, zwischen dem markierten Wanderweg (dem Talweg) und der Wilden Weißeritz, studieren.
Am Ufer der Weißeritz finden wir, bis hinunter zur ehemaligen Beerwalder Mühle, noch häufig den Platanen-Hahnenfuß. Dies wird durch die kühl-feuchte und wenig sonnenexponierte Lage am gehölzbestandenen Gewässer begünstigt. Daneben findet sich regelmäßig der Echte Baldrian, auch gedeihen vereinzelt Sumpfdotterblumen und Akeleiblättrige Wiesenraute.
Ähnliches gilt für das Lattenbachtal, welches von Röthenbach kommend, südlich der Talsperre Klingenberg in die Weißeritz mündet. Hier gibt es noch gut gepflegte Berg- und Feuchtwiesenbereiche, die im Sommer eine Augenweide darstellen. Die Straße im Lattenbachtal (nach Röthenbach) ist relativ wenig befahren und damit gutes Fahrradterrain.
Die steilen Hänge tragen überwiegend Waldkleid, welches auch in diesem wertvollen Talabschnitt leider überwiegend in Fichtenforsten umgewandelt wurde. Die Waldbodenvegetation ist auf bodensauren Standorten typischerweise artenarm. Es dominiert Drahtschmiele, teils durchsetzt mit Zweiblättrigem Schattenblümchen. Dazu gesellen sich Purpur-Hasenlattich und vereinzelt Fuchs-Greiskraut.