Parallel zur Staatsgrenze zieht sich von Rehefeld nach Süden ein sechs Hektar großer Wiesenstreifen zwischen der Weißeritz und dem ihr zufließenden Holperbach einerseits und dem Holperbachweg am Fuße des Hemmschuhs andererseits. Einstmals setzten sich die Wiesen auch jenseits der Staatsgrenze fort, bis hin zum Forsthaus Kalkofen. Dieses Forsthaus gibt es schon lange nicht mehr, der böhmische Teil der "Böhmischen Wiesen" wurde bereits vor Jahrzehnten aufgeforstet.
In dem großflächigen bodenfrischen und mit Bergwiesen bewachsenen Bereich sind Braunerden ausgebildet. Der Auengley am Aufnahmestandort direkt am Holperbach wurde im Zuge des Augusthochwassers 2002 vollständig mit einer mehrere Zentimeter mächtigen Sandschicht verschüttet, was aber keine gravierenden negativen Folgen für die dort wachsende Feuchtwiesengesellschaft hinterließ. Die Böden der restlichen vom Grundwasser beeinflussten Aufnahmestandorte stellen Anmoorgleye bzw. Niedermoore dar.
Während der große vordere Teil der Böhmischen Wiesen heute eine zwar landschaftlich reizvoll gelegene, aber bezüglich der Artenzusammensetzung eher durchschnittlich ausgestattete Bergwiese ist, konzentriert sich im hintersten Winkel eine bemerkenswerte Blütenfülle. Insbesondere die zahlreichen nassen Kleinseggenbereiche, teilweise mit Moorcharakter, tragen zur großen Bedeutung der "Böhmischen Wiesen" bei. An seltenen Arten sind vor allem Scheidiges Wollgras, Breitblättrige Kuckucksblume, Bach-Greiskraut, Moor-Klee und Blauer Eisenhut zu nennen (letzterer allerdings wahrscheinlich hier nicht ursprünglich, sondern erst später eingebracht). Weniger auffällig, aber nicht minder bedeutsam ist die Moosflora. Hier gedeiht in einem Graben das kalkliebende Moos Helodium blandowii (Rote Liste Deutschland: "vom Aussterben bedroht"!). Offenbar gelangt aus den Kalklinsen des Hemmschuhs hier basisches Sickerwasser auf die Wiese.
Die "Böhmischen Wiesen" gehören dem Naturschutzbund , naturschutzgerechte Pflege organisiert der Landschaftspflegeverband. Bei der geplanten Überarbeitung der Schutzgebietsverordnung des NSG Hemmschuh sollen die Berg- und Nasswiesen am Holperbach mit in das Naturschutzgebiet einbezogen werden.